Fülszöveg
Es beginnt mit einem Furioso. Der dra-matisch spannenden Erzáhlung von den Kumpels, die bei einer Grubenexplosion in einen zum Teil eingestürzten Schacht eingeschlossen sind. Und erst nach vielen Tagén halber Hoffnungen und haiber Ver-zweiflungen werden sie gerettet. Alle diese Mánner zeigen da, daí? sie der Not ge-wachsen sind, daíS sie, wenn es sein muf?, auch zu sterben wissen. Aber nun kommt nach dieser Rettung das gröíSere Drama: Wird die Kohlenzeche stilliegen bleiben oder wieder eröffnet werden? Wird man wieder Arbeit habén oder wird man arbeitslos bleiben. Das Werk wird nicht wieder aufgemacht. Und nun erweist sich, daí? diese Mánner, die Auge in Auge dem Tod gegenüber, aber in ihrem Betrieb stárker sind als die Not, der zersetzenden Sorge der Arbeitslosigkeit nicht immer gewachsen sind. Und das ist nun das eigentliche grofie Thema des Buches, das Leben und Kámpfen, Hoffen und Darben der Arbeíter in einer deutschen Industrie-stadt des Westens. Das Buch hat keinen...
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Fülszöveg
Es beginnt mit einem Furioso. Der dra-matisch spannenden Erzáhlung von den Kumpels, die bei einer Grubenexplosion in einen zum Teil eingestürzten Schacht eingeschlossen sind. Und erst nach vielen Tagén halber Hoffnungen und haiber Ver-zweiflungen werden sie gerettet. Alle diese Mánner zeigen da, daí? sie der Not ge-wachsen sind, daíS sie, wenn es sein muf?, auch zu sterben wissen. Aber nun kommt nach dieser Rettung das gröíSere Drama: Wird die Kohlenzeche stilliegen bleiben oder wieder eröffnet werden? Wird man wieder Arbeit habén oder wird man arbeitslos bleiben. Das Werk wird nicht wieder aufgemacht. Und nun erweist sich, daí? diese Mánner, die Auge in Auge dem Tod gegenüber, aber in ihrem Betrieb stárker sind als die Not, der zersetzenden Sorge der Arbeitslosigkeit nicht immer gewachsen sind. Und das ist nun das eigentliche grofie Thema des Buches, das Leben und Kámpfen, Hoffen und Darben der Arbeíter in einer deutschen Industrie-stadt des Westens. Das Buch hat keinen eigentlichen Helden. Die Arbeiterschaft, das ist der Held
Justin Steinfeld „Das Wort" (Moskau) Heft 3, Marz 1938
Das Buch heiíSt „Die Rettung", und alles, was auch immer in diesem Buche den vielen Menschen, die Anna Seghers geschildert hat, geschieht, wird in Beziehung zu diesem Thema Rettung gesetzt. Es ist ein unendlich variiertes Thema. Mehr noch ist davon die Rede, wie Menschen nicht gerettet werden, abgleiten, falschen Ret-tern glauben und blindlings in die Falle rennen, wie sie sich von Worten betören lassen und vergessen, daL sie einst sich tief bewuíSt waren, sie könnten und müí?-ten sich nur aus eigener Kraft retten
Es herrscht in diesem Buch etwas von der Atmospháre der russischen vor-revolutionáren Werke, und unhörbar er-klingt auch hier die alte, beklemmende Frage Tolstois: „Wie soll man denn leben?" Ein solches Buch konnte nur von einer sehr lebenswissenden, erfahrenen Frau geschrieben werden, viele dieser Be-obachtungen zeugen von einer erstaun-lichen Reife und Lebensweisheit
Kurt Kersten „Internationale Literatur -Deutsche Blatter" (Moskau) Heft 9,1938
Vissza