Fülszöveg
Die Londoner National Gallery, eine Sammlung
europäischer Gemälde vom Spätmittelalter bis
zum Impressionismus, gehört zu den bürgerlichen
Museumsgründungen des frühen 19. Jahrhun-
derts. Sie verdankt ihr Entstehen nicht fürstlicher
Sammelleidenschaft, dennoch ist sie ungewöhn-
lich reich an Beständen. Und in besonderem
Maße hat sie eine eigene Ausstrahlung, ein un-
verwechselbares Gesicht. Das in seiner Zeit einzig-
artige Arnolfini-Gemälde Jan van Eycks, Paolo
Uccellos Drachenkampf in seinem farblichen
Zauber, der Hieronymus Antonellos da Messina,
eine kleine Tafel von kühnem Raum- und Licht-
illusionismus, Giovanni Bellinis Dogenbildnis
oder der berühmte, erst vor wenigen Jahren hin-
zugekommene Karton der Anna Selbdritt von
Leonardo da Vinci, das Doppelbildnis der Ge-
sandten von Hans Holbein d. J. oder Rembrandts
Badende Frau - sie alle prägen, zusammen mit
weiteren Meisterwerken, den spezifischen Cha-
rakter der Sammlung, der sich weniger in barok-
ker...
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Fülszöveg
Die Londoner National Gallery, eine Sammlung
europäischer Gemälde vom Spätmittelalter bis
zum Impressionismus, gehört zu den bürgerlichen
Museumsgründungen des frühen 19. Jahrhun-
derts. Sie verdankt ihr Entstehen nicht fürstlicher
Sammelleidenschaft, dennoch ist sie ungewöhn-
lich reich an Beständen. Und in besonderem
Maße hat sie eine eigene Ausstrahlung, ein un-
verwechselbares Gesicht. Das in seiner Zeit einzig-
artige Arnolfini-Gemälde Jan van Eycks, Paolo
Uccellos Drachenkampf in seinem farblichen
Zauber, der Hieronymus Antonellos da Messina,
eine kleine Tafel von kühnem Raum- und Licht-
illusionismus, Giovanni Bellinis Dogenbildnis
oder der berühmte, erst vor wenigen Jahren hin-
zugekommene Karton der Anna Selbdritt von
Leonardo da Vinci, das Doppelbildnis der Ge-
sandten von Hans Holbein d. J. oder Rembrandts
Badende Frau - sie alle prägen, zusammen mit
weiteren Meisterwerken, den spezifischen Cha-
rakter der Sammlung, der sich weniger in barok-
ker Pracht als im Hervortreten zahlreicher Einzel-
werke, im Sichtbarwerden eigenwilliger künst-
lerischer Leistungen äußert. Und erwähnt man
aus dem besonders reich vertretenen 15. und
16. Jahrhundert noch Rogier van der Weyden,
Piero della Francesca, Tizian und Greco, verweist
man weiterhin auf die holländischen Spezialisten
des 17. Jahrhunderts, die englischen Meister des
18. und 19. Jahrhunderts und die französischen
Impressionisten, so rundet sich der abwechslungs-
reiche Eindruck zu einer großartigen Gesamt-
heit ab.
In seiner Bildauswahl erfaßt der bekannte, an
der Humboldt-Universität Berlin tätige Autor
Professor Dr. Peter H. Feist den spezifischen
Charakter der Sammlung in lebendiger Weise:
Neben den Hauptwerken bietet er manche »Ent-
deckung« und ordnet dabei die 159 Bildtafeln
zu einer so spannungsreichen Folge, daß sich be-
reits aus dem Zusammenhang die Anregung zum
vergleichenden und vertieften Betrachten der
Gemälde ergibt. Dem entsprechen auch die ein-
prägsamen, auf der Grundlage des neuesten For-
schungsstandes geschriebenen Bilderläuterungen,
denen der Verfasser eine übersichtliche Darstel-
lung der Geschichte der Sammlung voranstellte.
Vissza