Fülszöveg
„Man soll es nicht tun! Wirklich, man soll alte Geschichten nicht aufwärmen, das führt zu nichts." Das jedenfalls meinte der Autor dieses vergnüglich zu lesenden Buches nach der Wiederbegegnung mit einer Jugendliebe. Sicher, aufwärmen soll man nicht. Aber es gibt alte Geschichten, die nicht vergänglich sind und nicht vergessen werden dürfen. Deshalb ist ein dichtender Parteisekretär einfach gezwungen, über ein großes Kapitel Theatergeschichte zu erzählen, das er als „Politischer Kopf" in einem weltberühmten Ensemble erlebte. Zumal es der Abstand der Jahre ermöglicht, mit Spaß und Ironie, selbstverständlich verfremdet, über bekannte „Mitköpfe" zu fabulieren und dem PubHkum den begehrten Blick hinter die KuHssen zu gestatten.
Also: Man soll alte Geschichten lebendig machen, und das führt zu etwas, nämUch dazu, daß der Leser in den Genuß einer fröhlichen Lektion kommt über „Einfühlungen", „V-Effekt", „Probenarbeit", „Fabelfindung", „Gestus" und auch „Geschichtenerzählen" und daß er...
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Fülszöveg
„Man soll es nicht tun! Wirklich, man soll alte Geschichten nicht aufwärmen, das führt zu nichts." Das jedenfalls meinte der Autor dieses vergnüglich zu lesenden Buches nach der Wiederbegegnung mit einer Jugendliebe. Sicher, aufwärmen soll man nicht. Aber es gibt alte Geschichten, die nicht vergänglich sind und nicht vergessen werden dürfen. Deshalb ist ein dichtender Parteisekretär einfach gezwungen, über ein großes Kapitel Theatergeschichte zu erzählen, das er als „Politischer Kopf" in einem weltberühmten Ensemble erlebte. Zumal es der Abstand der Jahre ermöglicht, mit Spaß und Ironie, selbstverständlich verfremdet, über bekannte „Mitköpfe" zu fabulieren und dem PubHkum den begehrten Blick hinter die KuHssen zu gestatten.
Also: Man soll alte Geschichten lebendig machen, und das führt zu etwas, nämUch dazu, daß der Leser in den Genuß einer fröhlichen Lektion kommt über „Einfühlungen", „V-Effekt", „Probenarbeit", „Fabelfindung", „Gestus" und auch „Geschichtenerzählen" und daß er einbezogen wird in einen Prozeß heiterer Selbstverständigung über eine bewegte Zeit am „Theater des Großen Rauchers".
Helmut Baierl stolz auf 18 Stunden Die Lachtaube
Edition Neue Texte , -
Mit einem Nachsatz von Hans-Peter Minetti
Etwa 180 Seiten • Pappband etwa 5,40 M Best.-Nr. 6115241
„ Stolz auf 18 Stunden" - szenisches Poem für einen Schauspieler, ein ; '
Grammophon und eine Barrikade -, am 2 I.Oktober 1973 im Berliner Ensemble j uraufgeführt, würdigt gleichermaßen ernsthaft und heiter den Hamburger
Aufstand. Historisches wird mit den ' ^ ;
Augen der Gegenwart gesehen. ¦ :
Das Schauspiel „Die Lachtaube" spielt
Ende 1973 in einem Stahlwerk der DDR. . , ¦ i '' ¦
Baierl lauschte den Arbeitern ihre ¦ ' ' 'i -
Ausdrucksweise sowie ihre Probleme ab i -
und gestaltete humorvoll lebendige,
pralle Arbeiterfiguren mit ihren Sorgen
und Freuden in der Arbeit, in der Liebe,
im alltäglichen Leben. . 'i," ' '.
Aufbau-Verlag
Helmut Baierl
Jahrgang 1926, Oberschüler, Luftwaffenhelfer, Soldat, Landarbeiter, Demontagearbeiter, externer Abiturient, Student, Russischlehrer, wieder Student, Dozent an verschiedenen Instituten der Erwachsenenbildung, Laienspielautor, Theaterkritiker, Stückeschreiber, Absolvent des Literaturinstitutes, Vedagslektor, Dramaturg, Dramatiker, Übersetzer, Publizist, schrieb u. a. das Lehrstück „Die Feststellung" (1957), die Komödien „Frau Flinz" (l96l, Nationalpreis), und „Die Lachtaube" (1974), Szenen vom „Dreizehnten" (1962), das Schauspiel „Johanna von Döbeln" (1968) und die Filmszenarien „Der große und der kleine Willy" (1967), „Unterwegs zu Lenin" (1970, Nationalpreis, Leningedenkmedaille des Obersten Sowjets der UdSSR) und „Das zweite Leben des F. G W. Platow" (1972). Von 1958 bis 1968 war er künstlerischer Mitarbeiter an dem von Helene Weigel geleiteten Berliner Ensemble. Mit dem Geschichtenband „Die Köpfe oder Das noch kleinere Organon" legt er seine erste größere Prosaarbeit vor.
Vissza