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DIE FRANZÖSISCHE ZEICHNUNG
DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS
Das neunzehnte Jahrhundert bedeutete für Frankreich eine Epoche der Experimente und Erfindungen in der Kunst, eine Epoche des Suchens nach künstlerischer Freiheit auf der Grundlage persönlicher Gefühle und individueller Erfahrungen.
Die Maler griffen begeistert zur Zeichnung als künstlerischem Ausdrucksmittel, das den Vorzug hat, direkt und augenblicklich zu wirken. Die Zeichnung wuchs über den ihr bis dahin zuerkannten Rahmen hinaus. Sie war nicht mehr nur Vorwurf für Gemälde oder Skulptur, sondern wurde zur anerkannten selbständigen künstlerischen Ausdrucksform. Unser Band macht den Leser mit dieser revolutionierenden Entwicklung bekannt, und zwar an Hand von Werken solcher Meister wie Ingres und Picasso, Corot, Daumier, Renoir, Bonnard, Delacroix, Braque, Matisse und Dufy, die sich in tschechoslowakischen Sammlungen befinden.
Ingres' Zeichnungen, bei denen der Künstler durch Verwendung dünner, harter Federn eine...
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DIE FRANZÖSISCHE ZEICHNUNG
DES 19. UND 20. JAHRHUNDERTS
Das neunzehnte Jahrhundert bedeutete für Frankreich eine Epoche der Experimente und Erfindungen in der Kunst, eine Epoche des Suchens nach künstlerischer Freiheit auf der Grundlage persönlicher Gefühle und individueller Erfahrungen.
Die Maler griffen begeistert zur Zeichnung als künstlerischem Ausdrucksmittel, das den Vorzug hat, direkt und augenblicklich zu wirken. Die Zeichnung wuchs über den ihr bis dahin zuerkannten Rahmen hinaus. Sie war nicht mehr nur Vorwurf für Gemälde oder Skulptur, sondern wurde zur anerkannten selbständigen künstlerischen Ausdrucksform. Unser Band macht den Leser mit dieser revolutionierenden Entwicklung bekannt, und zwar an Hand von Werken solcher Meister wie Ingres und Picasso, Corot, Daumier, Renoir, Bonnard, Delacroix, Braque, Matisse und Dufy, die sich in tschechoslowakischen Sammlungen befinden.
Ingres' Zeichnungen, bei denen der Künstler durch Verwendung dünner, harter Federn eine ausdrucksvolle lineare Wirkung erzielt, kontrastieren mit den Werken des Romantikers Delacroix, die Energie und zugleich tiefes Gefühl verraten. Ingres' lineare Tradition finden wir auch in den Konturen Renoirs sowie in den klassischen Figuren Picassos wieder. Gerade Picasso stellt einen Höhepunkt in der Entwicklung der französischen Zeichnung dar. Dabei ist es interessant, Picassos künstlerischen Werdegang an Hand seiner Zeichnungen zu verfolgen: von den in bunter Kreide ausgeführten Porträts, die den Einfluß Toulouse-Lautrecs nicht verleugnen können, bis zu seinen kubisti-schen Schöpfungen.
In der Einführung und den Anmerkungen zu den 80 schwarzweißen und farbigen Reproduktionen gehen die Autoren ausführlicher auf jede Zeichnung ein und weisen auch auf deren Zusammenhang mit dem malerischen Werk des Künstlers hin.
Vissza