Die Chronik Österreichs

Előszó

Vorbemerkung »Land der Berge, Land am Strome« Mit den Worten »Land der Berge, Land am Strome« beginnt die Österreichische Bundeshymne und auch »Die Chronik Österreichs« mit Blick auf den höchsten Berg dieses Landes, den Groftglockner, der im Jahr 1583 in einer gerichtlichen Urlainde noch »Glogger« genannt wurde. Wie er sich heute prásentiert, so etwa darf sich der Leser die Vorzeit des Landes vorstellen. So gewaltig wie dieser Berg, so weit spannt sich der Bogén in diesem Buch. Es soll Österreichs Geschichte und Landschaft den Menschen von heute nahebringen - wenn auch mit etwas weniger vaterlándischem Pathos als Franz Grillparzer, der seinen Ottokár von Horneck in »König Ottokars Glück und Ende« wortreich sagen láftt: »Ottokár von Horneck, Dienstmann Des edlen Ritters Ott von Lichtenstein, Den König Ottokár, samt andern Landherrn, Ohn' Recht und Urteil hált in enger Haft. O, nehmt Euch sein, nehmt Euch des Landes an! Es ist ein Guter Herr, es ist ein gutes Land, Wohl wert, daB sich ein Fürst sein unterwinde! Wo habt Ihr dessengleichen schon gesehn? Schaut ringsumher, wohin der Blick sich wendet, Lacht's wie dem Bráutigam die Braut entgegen. Mit hellem Wiesengrün und Saatengold, Von Lein und Safran gelb und blau gestickt, Von Blumen süB durchwürzt und edlem Kraut, Schweift es in breitgestreckten Tálern hin - Ein voller BlumenstrauR, so weit es reicht, Vom Silberband der Donau rings umwunden - Hebt sich's empor zu Hügeln voller Wein, Wo auf und auf die goldne Tfeaube hángt Und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze; Der dunkle Wald voll Jagdlust krönt das Ganzé. Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin Und wármt und reift und macht die Pulse schlagen, Wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlágt. Drum ist der Österreicher froh und frank, TVágt seinen Fehl, trágt offen seine Freuden, Beneidet nicht, láEt lieber sich beneiden! Und was er tut, ist frohen Muts getan. 's ist möglich, daB in Sachsen und beim Rhein Es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen; Alléin, was not tut und was Gott gefállt, Der klare Blick, der off'ne richt'ge Sinn, Da tritt der Österreicher hin vor jeden, Denkt sich sein Teil und IáJBt die andern reden! O gutes Land! O Vaterland! Inmitten Dem Kind Italien und dem Manne Deutschland Liegst du, der wangenrote Jüngling, da; Erhalte Gott dir deinen Jugendsinn Und mache gut, was andere verdarben! Geneigter Leser! Weit entfernt von schwulstiger Vaterlandsliebe und übertriebener Heimattreue spricht die hier vorliegende »Chronik Österreichs« zu Ihnea Die "Eatsachen sollen bestimmen. Hoch und Tief, Geschichte und Kultur, Alltag und Erlebnis stehen nebeneinander, kontrolliert durch den unbestechlichen Ablauf des Kalendariums. Mit Grillparzer liefte sich sagen: »In diesen Papierlagen ist Österreich!« Wien, am 24. Juli 1984, am Vorabend jenes Tfcges, da vor 50 Jahren Nationalsozialisten das erste Mai versuchten, in Österreich an die Macht zu gelangen und dabei Bundeskanzler Dr. Engelbert DollfuK ermordeten. Vissza