Deutschland

Fülszöveg

Das geflügelte Wort von „Deutschland, dem Lande der Dichter und Denker", hat lángst seine Schuldigkeit getan. Die Entwicklungen in der geographischen Mitte Europas, im Gebiet zwischen Nordsee und Alpen, habén das Land der Deutschen zu einem lebendigen und vielfarbigen Schauplatz werden lassen, über den das Dichterwort nur eine unter vielen Aussagen ist. Das pulsierende Wirtschaftsleben, das Ráderwerk der industriellen Fertigungen, die ganze geballte Intensitat gestalterischer Bemühungen habén Deutschland und seinen Menschen die neuen Wege gewiesen - Wege, auf denen sich die eigenen Anliegen mit den Vorstellungen und Zielen der befreundeten Nachbarn treffen. Dieses Deutschland und seine Bewohner als Teil eines Gemeinsamen, eines Ganzén zu sehen und richtig zu erfassen, setzt dieBereitschaft: voraus, die geschichtlichen Zusammenhánge und das wechselvolle Schicksal zu überschauen, das Deutschland wáhrend der letzten Jahrhunderte in guten und in schlechten Zeiten begleitet hat. So... Tovább

Fülszöveg

Das geflügelte Wort von „Deutschland, dem Lande der Dichter und Denker", hat lángst seine Schuldigkeit getan. Die Entwicklungen in der geographischen Mitte Europas, im Gebiet zwischen Nordsee und Alpen, habén das Land der Deutschen zu einem lebendigen und vielfarbigen Schauplatz werden lassen, über den das Dichterwort nur eine unter vielen Aussagen ist. Das pulsierende Wirtschaftsleben, das Ráderwerk der industriellen Fertigungen, die ganze geballte Intensitat gestalterischer Bemühungen habén Deutschland und seinen Menschen die neuen Wege gewiesen - Wege, auf denen sich die eigenen Anliegen mit den Vorstellungen und Zielen der befreundeten Nachbarn treffen. Dieses Deutschland und seine Bewohner als Teil eines Gemeinsamen, eines Ganzén zu sehen und richtig zu erfassen, setzt dieBereitschaft: voraus, die geschichtlichen Zusammenhánge und das wechselvolle Schicksal zu überschauen, das Deutschland wáhrend der letzten Jahrhunderte in guten und in schlechten Zeiten begleitet hat. So stellte sich für die Autoren und Illustratoren dieses Werkes - zu denen profilierte Namen wie Carlo Schmid, Professor Braunfels, Hermann Kesten, Paul Fechter, Kari Korn und Heinrich Strobel záhlen - die ungemein dankbare Aufgabe, die geschichtlichen Aspekte mit den Erscheinungsbildern der Gegenwart zu verbinden, im Sinne einer ehrlich verantworteten Deutung wie auch einer farbigen, zeitbezogenen Darstellung des Lebens im heutigen Deutschland. In knapp gehaltenen, auf das
Hl Wesentliche beschránkten SchilHerungen entsteht gleich einem Mosaik das vielgestaltige Bild eines von breiten Flüssen durchquerten, noch immer von romantischem Zauber uragebenen und von majestátischen Gebirgsketten gekrönten Landes, das seinen Millionen in Stadt und Land über alle Bitterkeiten und Enttáuschungen schwerer Kriegsund Nachkriegsjahre hinweg die geliebte Heimat geblieben ist. Worte, Bilder und Karten finden in diesem groftzügigen Portrát eine glückliche Ergánzung. Mit Geschick und Einfühlung in die jeweiligen Charakteristiken der einzelnen Landschaft ist diese anschauliche „Mehrstimmigkeit" genutzt worden - in einer Art des Verwebens und Verflechtens, wie sie den strahlenden Genies dieses Landes, einem Goethe und Schiller, einem Beethoven und Brahms, als immer fortwirkendes Yermáchtnis zu danken bleibt. „Deutschland gestern und heute" soll Mittler sein zwischen Volk und Volk, eine leicht begehbare Brücke zwischen Mentalitát und Mentalitát, abgestimmt auf den guten Willen zu dauerhafter Vestándigung. Es ist nicht nur die Rede von Sonnenseiten des Lebens - auch Schmerzvolles, Deprimierendes steht zwischen den Zeilen. Doch wáre es nicht anders möglich, das Gesicht Deutschlands ehrlich und treffend zu zeichnen. Gottlob zeigt dieses Gesicht neben den Narben, den Spuren der durchlebten düsteren Jahre, das freie undfreundlicheLácheln eines Landes mit Zuversicht.

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