Fülszöveg
Humphrey Potter, ein drei-
zehnjähriger englischer Junge,
steht an einer unförmigen
Maschine. Ein großes Rad
dreht sich. Lange Stangen be-
wegen sich im Rhythmus. Die
Maschine zischt und faucht.
Weiße Dampfwolken strömen
zum Schuppendach. Etwas ab-
seits befindet sich ein großer
Wasserkessel, unter dem ein
Feuer aus Birkenkloben
brennt. Der Kessel ist mit
der Maschine durch Röhren
verbunden. Die Maschine, die
die Pumpen eines Bergwerkes
treibt, verrichtet die Arbeit
von fünfzig Pferden. Es ist
eine der ersten Dampfmaschi-
nen.
Aber was macht Humphrey
Potter an dieser Maschine?
Ohne ihn könnte sie nicht ar-
beiten! Er hat eine wichtige
Aufgabe. Er öffnet und schließt
die Dampf- und Kaltwasser-
hähne, um das regelmäßige
Kolbenspiel zu sichern. Es ist
eine langweilige Beschäfti-
gung! Immer das gleiche. Die
Hähne öffnen — die Hähne
schließen!
Anfangs hat ihm diese Tätig-
keit viel Spaß gemacht. Er
war stolz, er bediente das
technische Wunderwerk,...
Tovább
Fülszöveg
Humphrey Potter, ein drei-
zehnjähriger englischer Junge,
steht an einer unförmigen
Maschine. Ein großes Rad
dreht sich. Lange Stangen be-
wegen sich im Rhythmus. Die
Maschine zischt und faucht.
Weiße Dampfwolken strömen
zum Schuppendach. Etwas ab-
seits befindet sich ein großer
Wasserkessel, unter dem ein
Feuer aus Birkenkloben
brennt. Der Kessel ist mit
der Maschine durch Röhren
verbunden. Die Maschine, die
die Pumpen eines Bergwerkes
treibt, verrichtet die Arbeit
von fünfzig Pferden. Es ist
eine der ersten Dampfmaschi-
nen.
Aber was macht Humphrey
Potter an dieser Maschine?
Ohne ihn könnte sie nicht ar-
beiten! Er hat eine wichtige
Aufgabe. Er öffnet und schließt
die Dampf- und Kaltwasser-
hähne, um das regelmäßige
Kolbenspiel zu sichern. Es ist
eine langweilige Beschäfti-
gung! Immer das gleiche. Die
Hähne öffnen — die Hähne
schließen!
Anfangs hat ihm diese Tätig-
keit viel Spaß gemacht. Er
war stolz, er bediente das
technische Wunderwerk, von
dem man in der Stadt sprach,
und oft kamen feine Herren,
die sich die Maschine ansahen.
Aber bald schwand sein Inter-
esse. Der lange Tag wollte
nicht vergehen, und manchmal
schlief er vor Müdigkeit fast
ein; denn er stand von Son-
nenaufgang bis Sonnenunter-
gang und auch oft bis in die
Nacht an seinen Hähnen.
Im gleichen Rhythmus mußte
Humphrey die Hähne öffnen
und schließen. Er hatte dabei
auf das große Rad zu achten.
Wenn die rote Speiche eine
bestimmte Stelle erreicht hatte,
mußte der Dampfhahn geöff-
net werden. Aufmerksam be-
obachtete er das Gewirr der
sich bewegenden Stangen und
Ketten, und dabei kam ihm
ein Gedanke! Konnte man
nicht die Hebel der Hähne mit
einer dieser Stangen verbin-
den? Da, diese eine Stange,
deren Ende immer an einer
bestimmten Stelle war, wenn
er den Dampfhahn öffnete
Er beobachtete seine Entdek-
kung. Zehnmal, fünfzigmal,
hundertmal. Immer das glei-
che Ergebnis. Humphrey Pot-
ter probierte, schaffte eine
neue Vorrichtung und — es
ging! Die Hähne öffneten und
schlössen sich nun von selbst.
Wieder war eine Verbesserung
an der Dampfmaschine erfolgt.
Eine kleine unscheinbare, so
wie die Menschen täglich in
ihrer Arbeit neue Erfahrungen
anwenden und damit die Pro-
duktivkräfte weiterentwickeln.
Die Menschheit war auf ihrem
„Weg aus der Wildnis" wieder
einen Schritt vorwärtsgekom-
men.
Wer kennt die vielen Schritte
vom Faustkeil bis zur Dampf-
maschine? Peter Klemm schil-
dert sie in vielen erregenden
Episoden. Viele von ihnen sind
unbekannt. Sie ergeben ein far-
benreiches Bild von dem Jahr-
tausende währenden Weg, den
die Menschen gehen mußten,
bis sie verstanden, den Dampf
zu beherrschen und mit seiner
Kraft Maschinen zu treiben.
Bis zu diesem die ganze Pro-
duktion umwälzenden Ereig-
nis berichtet der vorliegende
Band. Es ist die Technik von
gestern, die wir kennenlernen.
In zwei weiteren Bänden wird
Peter Klemm die Technik von
heute und morgen behandeln.
Vissza