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VORWORT Am Schlusse einer Arbeit, die vom ersten kurzen Entwurf bis zur endgültigen Fassung eines Gesamtwerks von ganz unvorhergesehenem Umfang zelm Lebensjahre umfafit, ziemt sich wohl ein Rückblick auf das, was ich gewollt und erreicht, wie ich es aufgefunden habe und wie ich heute dazu stehe. In der Einleitung zur Ausgabe von 1918 - einem Fragment naeh auÉen und innen - hatte ich gesagt, da6 hier nach meiner Überzeugung die unwiderlegliche Formulierung eines Gedankens vorliege, den man nicht mehr bestreiten werde, sobald er einmal ausgesprochen sei. Ich hatte sagen sollen: sobald er verstanden sei. Denn dazu bedarf es, wie ich mehr und mehr einsehe, nicht nur in diesem Falle, sondern in der Geschichte des Denkens überhaupt einer neuen Generation, die mit der Anlage dazu geboren ist. Ich hatte hinzugefügt, daÍ3 es sich um einen ersten Versuch handlé, mit alien Fehlern eines solchen behaftet, unvoilstandig und sicherlich nicht ohne inneren Widerspruch. Diese Bemerkung ist bei weitem nicht so ernst genommen worden, wie sie gemeint war. Wer je einen tiefen Blick in die Voraussetzungen lebendigen Denkens getan hat, der wird wissen, dafa eine widerspruchslose Einsicht in die letzten Gründe des Daseins uns nicht gegeben ist. Ein Denker ist ein Mensch, dem es bestimmt war, durch das eigene Schauen und Verstehen die Zeit symbolisch darzustellen. Er hat keine Wahl. Er denkt wie er denken mufi, und wahr ist zuletzt für ihn, was als Bild seiner Welt mit ihm geboren wurde. Es ist das, was er nicht erfindet, sondern in sich entdeckt. Es ist er selbst noch einmal, sein Wesen in Worte gefafat, der Sinn seiner Persönlichkeit als Lehre geformt, unveranderlich für sein Leben, weil es mit seinem Leben identisch ist. Nur dieses Symbolische ist notwendig,
Vissza
Tartalom
INHALT
Vorwort
Vorwort zur Ersten Ausgabe des t. Bandes
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Seite
VIT
X
XIII
1
Die Aufgabe 3. Morphologie der Weltgeschichte - eipe neue
Philosophie 6. Für wen gibt es Geschichte? 10. Die Antiké und
Indien unhistorisch 11. Ágypten: Mumie und Totenverbrennung 16.
Die Form der Weltgeschichte. Altertum - Mittelalter - Neuzeit 20.
Entstehung dieses Schemas 24. Seine Zersetzung 29. Westeuropa kein
Schwerpunkt 32. Goethes Methode die einzig historische 34. Wir und
die Römer 36. Nietzsche und Mommsen 39. Problem der Zivilisation 42.
Imperialismus als Ausgang 49. Notwendigkeit und Tragweite des
Grundgedankens 53. Verháitnis zur heutigen Philosophie 56. Deren
letzte Aufgabe 61. Entstehung des Buclies 63.
Tafeln zur vergleichenden Morphologie der Weltgeschichte ... 70
I. Kapitel: Vom Sinn der Zahlen 71
Grundbegriffe 73. Die Zahl als Zeichen der Grenzsetzung 77. Jede
Kultur hat eine eigene Matheinatik 81. Die antiké Zahl als Gröfie 86.
Weltbild des Aristarch 92. Diophant und die arabische Zahl 97. Die
abendliindisclie Zahl als Funktion 101. Weltangst und Weltsehnsucht
107. Geometrie und Arithmetik 111. Die klassischen Grenzprobleme
117. Überschreiten der Grenze des Sehsinnes. Symbolische Raumwelten 120. Letzte MögUchkeiten 123.
II. Kapitel: Das Problem der Weltgeschichte 125
I. Physiognomik und Systematik 127
Kopernikanische Methode 127. Geschichte und Natúr 129. Gestalt und Gesetz 132. Physiognomik und Systematik 136. Kulturen
als Organismen 140. Innere Fonu, Tempó, Dauer 148. Gleichartiger
Bau 151. „Gleichzeitigkeit" 152.
II. Schicksalsidee und Kausalitatsprinzip 154
Organische und anorganische Logik 154. Zeit und Schicksal,
Raum und Kausalitat 156. Das Zeitproblem 160. Die Zeit Gegenbegriff
zum Raum 167. Die Zeitsymbole (Tragik, Zeitmessung, Bestattung)
170. Die Sorge (Erotik, Staat, Technik) 179. Schicksal und Zuíall
182. Zufall und Ursache 186. Zufall und Stil des Daseins 190. Anonyme und persönliche Epochen 195. Zukunftsrichtung und Bild der
Yergangenheit 200. Gibt es eine Geschichtswissenschaft? 201. Die
neue Fragestellung 208.
211
213
237
I Die Symbolik des Weltbildes und das Rauxnproblem
Der Makrokosmos als Inbegriff der Symbole in bezúg auf eme
Seele 213. Raum und Tod 217. „Alles Vergangliche ist nur em Gleichnisu 220. Das Raumproblem: Nur die Tiefe ist raumbildend 221. Die
Raumtiefe als Zeit 225. Geburt der Weltanschauung aus dem Ursymbol einer Kultur 227. Das antiké ürsynabol der Körper, das
arabische die Ilöhle, das abendlándische der unendliche Raum 229.
II. Apollinische, faustische, magische Seele
Ursymbol, Architektur und Götterwelt 237. Das iigyptische Ursymbol derWeg 243. Ausdruckssprache derKunst: Ornamentik oder
Tmitation 247. Ornament und Früharchitektur 254. Architektur des
Fensters 258. Der grofie Stil 260. Stilgeschichte als Organismus 266.
Zur Geschichte des arabischen Stils 269. Psychologie der Kunsttechnik 278.
IV. Kapitel: Musik und Plastik 283
I. Die bildenden Künste 285
Musik eine bildende Kunst 285. Einteilung nach andern als historischen Gesichtspunkten unmöglich 287. Die Auswahl der Künste als
Ausdrucksmittel höherer Ordnung 289. Apollinische und faustische
Kunstgruppe 291. Die Stufen der abendlandischen Musik 297. Die Renaissance als antigotische (antimusikalische) Bewcgung 302. Charakter
des Barock 310. Der Park 312. Symbolik der Farben. Farben der Nalie
und Ferne 319. Goldgrund und Atelierbrauu 322. Patina 329.
n. Akt und Portrat 333
Arten der Menschendarstellung 333. Portrat, Bufisakrament, Satzbau 336. Die Köpfe antiker Statuen 340. Kinder- und Frauenbildnisse
343. Hellenistische Bildnisse 346. Das Barockbildnis 347. Lionardo,
Rafael und Michelangelo als Überwinder der Renaissance 352. Sieg
der Instrumentalmusik über die Ölmalerei um 1670 (entsprechend dem
Sieg der Rundplastik über das Freskó um 460 v. Chr.) 364. Impressionismus 368. Pergamon und Bayreuth: Ausgang der Kunst 375.
V. Kapitel: Seelenbild und Lebensgefühl 383
I. Zur Form der Seele 385
Das Seelenbild eine Funktion des Weltbildes 385. Psychologie
eine Gegenphysik 387. Apollinisches, magisclies, faustisches Seelenbild 389. Der „Wille" im gotischen „Seelenraum" 396. Die „innerc
Mythologie" 402. Wille und Charakter 405. Antiké Haltungs- und
faustische Charaktertragödie 410. Symbolik des Bühnenbildes 416.
Tages- und Nachtkunst 419. Popularitat und Esoterik 422. Das astronomische Bild 427. Der geographische Horizont 430.
II. Buddhismus, Stoizismus, Sozialismus 437
Die faustische Morál rein dynamisch 437. Jede Kultur besitzt eine
eigne Form von Morál 442. Haltungs- und "VVillensmoral 445. Buddha, Seite
Sokrates, Rousseau als Wortführer anbrechender Zivilisationen 451.
Tragische und Plebejermoral 455. Rückkehr zur Natúr, Irreligion,
Nihilismus 457. Der ethische Sozialismus 465. Gleicher Bau der Philosopliiegeschichte in jeder Kultur 469. Die zivilisierte Philosophie des
Abendlandes 474.
VI. Kapitel: Faustische und apollinische Naturerkenntnis . . . 485
Die Theorie als Mythus 487. Jede Natunvissenschaft von einer
voraufgegangenen Religion abhangig 492. Statik. Alchymie, Dynamik
als Theorien dreier Kulturen 494. Atomlehren 497. Unlösbarkeit des
Bewegungsproblems 501. Stil des „kausalen Gescliehens", der „Erfahrung" 506. Gottgefühl und Naturerkenntnis 510. Der grofie Mythus 516. Antiké, magische, faustische numina 521. Der Atheismus 529.
Die faustische Physik als das Dogma von der Kraft 534. Grenzen ihrer
theoretischen - nicht. technischen - Fortentwicklung 541. Selbstzerstörung der Dynamik; Eindringen geschichtlicher Vorstellungen 547.
Ausgang der Theorie: Auflösung in ein System morphologischer Verwandtschaften 551.
l. Kapitel: Ursprung und Landschaft 1
A. Das Kosmische und der Mikrokosmos 3
Pflanze und Tier 3. Dasein und Wachsein 7. Empfinden, Verstehen, Denken 11. Bewegungsproblem 18. Massenseele 22.
B. Die Gruppé der hőken Kulturen 25
Geschichtsbild, Naturbild 25. Menschen- und Weltgeschichte 32.
Zwei Zeitalter: Primitive und hohe Kulturen 38. Überblick der hohen
Kulturen 46. Der geschichtslose Mensch 57.
C. Die Beziehungen zwischen den Kulturen 62
„Einwirkung" 62. Das römische Recht 68, rr.agisches Recht 78,
Recht des Abendlandes 88.
H. Kapitel: Stadte und Völker 99
A. Die Seele der Stadt 101
Mykene und Kréta 101. Der Bauer 104. Weltgeschichte ist Stadtgeschichte 106. Stadtbild 109. Stadt und Geist 114. Geist der Weltstadt 117. Unfruchtbarkeit und Zerfall 122.
B. Völker, Rassen, Sprachen 132
Daseinsströme und Wachseinsverbindungen 133. Ausdruckssprache
und Mitteilungssprache 135. Totem und Tabu 137. Sprache und
Sprechen 138. Das Haus als Rasseausdruck 142. Burg und Dom 144.
Die Rasse 146. Blut und Boden 151. Die Sprache 156. Mittel und Bedeutung 160. Wort, Grammatik 164. Sprachgeschichte 173. Schriftl80.
Morphologie der Kultursprachen 183.
C. Urvölker, Kulturvölker, Fellachenvölker 189
Völkernamen, Sprachen, Rassen 189. Wanderungen 193. Volk und
Seele 197. Die Perser 199. Morphologie der Völker 202. Volk und
Nation 204. Antiké, arabische, abendlándische Nationen 207.
III. Kapitel: Probleme der arabischen Kultur 225
A. Historische Pseudomorphosen - . . . 227
Der Begriff 227. Actium 230. Das Russentum 231. Arabische
Ritterzeit 237. Der Synkretismus 241. Juden, Chaldaer, Perser der Vorkultur 246. Mission 253. Jesus 256. Paulus 269. Johannes, Marcion 275.
Heidnische und christliche Kultkirche 279.
B. Die magische Seele 283
Dualismus der Welthöhle 283. Zeitgefühl (Ára, Weltgeschichte,
Guade) 289. Consensus 296. Das „Wort" als Substanz, der Korán 298.
GeheimeTora, Kommentár 301. Die Gruppé der magischen Religionen304.
Der christologische Streit 314. Dasein als Ausdehnung (Mission) 318.
Neue
323
r Pxrtha?oras, Mohamed, Cromwell „*„-'¦»', V i'
Wesen dei Religion 323. Mythus und Kultus 327. Morál ab
Opfer 331. Morphologie der Religionsgeschichte 336. Die Vorkultur:
Frankén, Russen 339. Agyptische Frahzeit 341 Ant.ke 345. Chma 350.
Goíik (Marién- und Teufelsglaube, Taufe und Bufie) 354. Reformaüon 362.
Die Wissenschaft 368. Puritanismus 371. Raüonahsmus 875. .Zweite
Religiositát" 382. Römischer und chiuesischer Kaiserkult óbb. Das
Judentum 390.
401
IV. Kapitel: Der Staat '
A. Das Problem der Stánde: Adel uud Priestertum
Mann und Weib 403. Stamm und Stand 406. Bauerntum und
Gesellschaft 408. Stand, Kaste, Beruf409. Adel und Priestertum als
Symbole von Zeit und Raum 412. Zucht und Bildung, Sitté und
Morál 421. Eigentum, Macht und Beute 424. Priester und Gelehrte 427.
Wirtschaft und Wissenschaft: Geld und Geist 430. Geschichte der
Standé: Frühzeit 432. Der dritte Stand: Stadt - Freiheit - Bürgertum 439.
B. Staat und Geschichte 446
Bewegtes und Bewegung, „In-Form-sein" 446. Recht und Macht 449.
Stand und Staat 453. Der Lehnsstaat 459. Vom Lehnsverband zum
Standestaat 465. Polis uud Dynastie 467. Der absolute Staat, Fronde
und Tyrannis 479. Wallenstein 484. Kabinettspolitik 487. Von der
ersten zur zweiten Tyrannis 490. Die bürgerliche Revolutiou 496.
Geist und Geld 499. Formlose Gewalten (Napoleonismus) 505. Emanzipation des Geldes 512. „Verfassung" 516. Vom Napoleonismus zum
Casarismus (Zeitalter der „kampfenden Staaten") 521. Die grófién
Kriege 525. Römerzeit 528. Vom Khalifat zum Sultanat 530. Agypten 535. Die Gegenwart 537. Der Casarismus 541.
C. Philosophie der Politik 548
Das Leben ist Politik 548. Politische Begabung 551. Der Staatsmann 551. Tradition schaffen 555. Physiognomischer (diplomatischer)
Talct 557. Stand und Partei 561. Das Bürgertum als Urpartei (Liberalismus) 562. Vom Stand über die Partei zum Gefolge von Einzelnen 565
Die Theorie: Von Rousseau bis Marx 567. Geist und Geld (Demokratie) 571
Die Presse 577. Selbstvernichtung der Demokratie durch das Geld 582.
V. Kapitel: Die Formenwelt des Wlrtschaftslebens
A. Das Geld
Die Nationalökonomie 587. Die politische und die wirtschaftliche
Seite des Lebens 589. Erzeugende und erobernde Wirtschaft (Landbau
und Handel) 593. Politik und Handel (Macht und Beute) 595. Unvirtschaft und Wirtschaftsstil der liohen Kulturen 597. Stand und Wirtschaf'tsklasse 598. Das stadtlose Land: Denken in Gütern 601. Die
Stadt: Denken in Geld 603. Weltwirtscliaft: Mobilisierung der Güter
durch das Geld 607. Das antiké Geld: die Münze 610. Der Sklave
als Geld 612. Das faustische Denken in Geld: der Buchwert 614. Die
585
587
INHALT
VII
Seite
doppelte Bucliführung 615. Die Münze im Abendland 616. Geld und
Arbeit 618. Der Kapitalismus 620. Wirtschaftliclie Organisation 621.
Erlöschen des Denkens in Geld: Diokletian; Das Wirtschaftsdenken
des Russen 623.
B. Die Maschine . 624
Geist der Technik 624. Primitive Technik und Stil der hohen Kulturen 626. Antiké „Technik" 626. Die faustische Technik: Der Wille
zur Macht über die Natúr. Der Erfinder 627. Rausch der modemen
Eríindungen 628. Der Mensch als Sklave der Maschine 631. Unternehmer, Arbeiter, Ingenieur 631. Ringen zwischen Geld und Industrie 633,
Endkampf zwischen Geld und Politik; Sieg des Blutes 634.
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