Der Schut

Előszó

í. Halef in Oefahr Unser Ritt neigte sich jetzt voraussichtlich seinem Ende zu; aber es stand zu erwarten, daB der letzte Teil der schwierigste sein werde. Diese Schwierigkeit war teils eine Folge der Bodenverhaltnisse, denn wir hatten Berge, Felsen, Táler, Schluchten, Urwálder und Sümpfe vor uns, teils lag sie darin, daű die Ereignisse zu einem Abschluű drángten, wobei uns voraussichtlich gröűere Anstrengungen und Gefahren als bisher erwarteten. - Israd, unser Führer, erwies sich als munterer Gefáhrte. Er erzáhlte uns spannende Vprkommnisse aus seinem Leben und gab uns lustige Schilderungen von Land und Leuten, so daű uns die Zeit wie im Flug verstrich. - Die MustafaEbene liegt eigentlich am linken Ufer des Wardar, woher wir gekommen waren. Am rechten, an dem wir uns befanden, steigt das Gelánde an, doch ist das Land noch immer fruchtbar. Wir kamen an reichen Baumwoll- und Tabakfeldern vorüber und sahen fruchttragende Limonien stehen. Doch sagte Israd, daű dies bald aufhöre und wir jenseits der Treska durch Gegenden kommen würden, die ,meraly' seien. - Um zu wissen, was dieses Wort bedeutet, muJÖ man sich daran erinnern, daű der Grund und Boden des osmanischen Reichs in fünf verschiedene Klassen eingeteilt wird. Die erste Klasse ist der Mirije, das heiűt das Land der Staatsgüter, wozu selbstverstándlich nicht der unfruchtbarste Boden gehört. Dann kommt das Wakuf, das Eigentum der frommen Stiftungen. Dieser Klasse falit ohne weiteres alles Land zu, dessen Besitzer ohne unmittelbare Érben stirbt. Die dritte Klasse faűt den Mülk, dm Privatgrundbesitz, in sich. Die Besitztitel werden in der Regei nicht nach einer genauen Messung, wie bei uns, sondern nach ungefáhrer Schátzung ausgestellt. Für jeden Besitzwechsel, alsó Kauf, ist die Genehmigung der Regierung erforderlich, die bei den dortigen Verháltnissen meist nur durch Bestechung der betreffenden Beamten erlangt werden kann. Der Mülk leidet unter den Miűbráuchen, die bei der Steuererhebung eingerissen sind. So muű zum Beispiel die Bodenwirtschaft zehn Prozent Naturalabgabe entrichten. Die Steuerpáchter verschieben aber gewöhnlich die Einholung dieses Zehents so lange, bis die Früchte in Fáulnis überzugehen drohen und der Landwirt mehr als zehn vom Hundert bietet, um den Ertrag seiner Ernte retten zu können. In die náchste Klasse, Metruke genannt, gehören die Straűen, öffentlichen Plátze und Gemeindegrundstücke. Die Verkehrswege befinden sich meist in einem beklagenswerten Zustand, was ein Hauptgrund für die wirtschaftliche Notlage des Landes ist. Die letzte Klasse wird Mera genannt und begreift alles wüste und unfruchtbare Land in sich. Das meinte unser Führer, als er ,meraly' sagte. 5 Vissza