Der Mann ohne Eigenschaften 1-2.

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Die von Adolf Frisé in langjáhriger Arheit besorgte Neuedition von Róbert Musils Román «Der Mann ohne Eigenschaften», die auch den erweiterten Nachlaísteil enthált. Als der erste Band des Romans Anfang der dreiíSiger Jahre bei Rowohlt erschien, wurde er mit dem «Ulysses» von James Joyce und mit Marcel Prousts Gesellschaftsepos «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» verglichen. Róbert Musil ist heute als einer der groísen Erzáhler des 20. Jahrhunderts anerkannt und für viele unbestritten dessen gewichtigster deutschsprachiger Romancier. Mit einer Ironie, für die es in der deutschen Literatur kein anderes Beispiel gibt, erzáhlt Musil ein einziges Jahr der sterbenden Donaumonarchie und ihrer kranken Gesellschaft: die Wende von 1913 auf 1914. Ein endlos scheinendes Jahr lang bewegen sich Musils Menschen langsam auf Sarajewo, auf den Schatten, auf den Schrekken, auf die Drohung des Krieges zu. Die Zentralfigur des Romans ist Ulrich, Sohn eines arrivierten Juristen, ehemaliger... Tovább

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Die von Adolf Frisé in langjáhriger Arheit besorgte Neuedition von Róbert Musils Román «Der Mann ohne Eigenschaften», die auch den erweiterten Nachlaísteil enthált. Als der erste Band des Romans Anfang der dreiíSiger Jahre bei Rowohlt erschien, wurde er mit dem «Ulysses» von James Joyce und mit Marcel Prousts Gesellschaftsepos «Auf der Suche nach der verlorenen Zeit» verglichen. Róbert Musil ist heute als einer der groísen Erzáhler des 20. Jahrhunderts anerkannt und für viele unbestritten dessen gewichtigster deutschsprachiger Romancier. Mit einer Ironie, für die es in der deutschen Literatur kein anderes Beispiel gibt, erzáhlt Musil ein einziges Jahr der sterbenden Donaumonarchie und ihrer kranken Gesellschaft: die Wende von 1913 auf 1914. Ein endlos scheinendes Jahr lang bewegen sich Musils Menschen langsam auf Sarajewo, auf den Schatten, auf den Schrekken, auf die Drohung des Krieges zu. Die Zentralfigur des Romans ist Ulrich, Sohn eines arrivierten Juristen, ehemaliger Kavallerieoffizier, studierter Philosoph, geschulter Mathematiker, ein von der Gesellschaft wie von den Frauen ebenso verwöhnter wie umworbener AufSenseiter, eben der «Mann ohne Eigenschaften»: das Paradoxon eines Romanhelden (ein moderner Nicht-Held), so unpersönlich, daís sein Familienname gar nicht erst genannt wird, ein anonymer - aber auch so unverwechselbarer wie austauschbarer - Reprásentant seiner Zeit. Der weitgezogene Kreis seiner Mit- und Gegenspieler exemplifiziert alle Möglichkeiten menschlichen Verhaltens: vom wahnsinnigen Sexualverbrecher - Modellfall eines Triebtáters - Moosbrugger bis zum olympisch seigneuralen Groískaufmann und «Groí?schriftsteller» Dr. Paul Arnheim, zu dem Musil eine frühe Begegnung mit Walther Rathenau inspirierte, von dem klassischen österreichischen Ballhausplatz-Diplomaten Tuzzi oder dem schon symbolischen Aristokraten Leinsdorf, hinter dem einiges vom Bild des christlich-sozialen Politikers Vissza