Der kleine Dingsda

Fülszöveg

In der Geschichte vom „Kleinen Dingsda", der mit richtigem
Eyssette heißt, Erlebnisse aus Kindheit und
Namen Daniel erzählt Daudet seiner eigenen Jugend.
„In Lyon tragen die Söhne der Reichen keine Kittel Ich aber, ich hatte einen, einen kleinen Kittel mit Karos . Der Lehrer zog mir ein Gesicht und konnte mich sofort nicht leiden. Wenn er hinfort mit mir sprach, geschah das immer mit nahezu geschlossenen Lippen und verächtlicher Miene. Niemals rief er mich bei meinem Namen, er sagte immer: „He! Sie dahinten, der kleine Dingsda!". Daniel erfuhr, daß man doppelt arbeiten muß, wenn man arm ist. Er war gezwungen, die Schule vorzeitig zu verlassen und sich als Studienaufseher am Gymnasium von Sarlande sein Brot zu verdienen. Eine harte Zeit für den zarten kleinen Daniel, der eine dichterische Begabung in sich trug, aber nicht der Muse folgen konnte, wenn sie bei ihm anklopfte. Ihn peinigten die Schüler mit ihren Streichen, ihn ängstigten die fürchterlichen Schlüssel des Monsieur... Tovább

Fülszöveg

In der Geschichte vom „Kleinen Dingsda", der mit richtigem
Eyssette heißt, Erlebnisse aus Kindheit und
Namen Daniel erzählt Daudet seiner eigenen Jugend.
„In Lyon tragen die Söhne der Reichen keine Kittel Ich aber, ich hatte einen, einen kleinen Kittel mit Karos . Der Lehrer zog mir ein Gesicht und konnte mich sofort nicht leiden. Wenn er hinfort mit mir sprach, geschah das immer mit nahezu geschlossenen Lippen und verächtlicher Miene. Niemals rief er mich bei meinem Namen, er sagte immer: „He! Sie dahinten, der kleine Dingsda!". Daniel erfuhr, daß man doppelt arbeiten muß, wenn man arm ist. Er war gezwungen, die Schule vorzeitig zu verlassen und sich als Studienaufseher am Gymnasium von Sarlande sein Brot zu verdienen. Eine harte Zeit für den zarten kleinen Daniel, der eine dichterische Begabung in sich trug, aber nicht der Muse folgen konnte, wenn sie bei ihm anklopfte. Ihn peinigten die Schüler mit ihren Streichen, ihn ängstigten die fürchterlichen Schlüssel des Monsieur Viot. Als er entdeckt, daß er von einem Freund verraten und betrogen wurde, will er seinem Leben ein Ende setzen. Gerettet dürch den
Abbé Germane, flieht er nach Paris zu seinem Bruder Jacques. Dieser glaubt fest daran, daß Daniel zum Dichter bestimmt ist, und so versucht er aufopferungsvoll, dem hilflosen kleinen Genie einen Weg zu bahnen. Aber die „Pastorale Komödie", die nun am Reimschmiedetisch im Dachstübchen von St. Germain des Prés entsteht, läßt sich nicht verkaufen, und die beiden geraten tief in Schulden. Der verzweifelte Daniel taumelt eine Zeitlang, geblendet von der Schönheit einer Frau, in die abenteuerliche, scheinbar so glanzvolle Welt des Komödiantentums. Doch auch dieses Erlebnis hinterläßt nur Enttäuschungen und Abschcu in ihm.
Daß er endlich innere Befriedung und ein echtes menschliches Glück findet, verdankt er Camille Pierrotte mit ihren „schwarzen Augen", die er so innig liebt. Vater Pierrotte -„Porzellane und Kristalle" -sorgt für eine feste Lebensgrundlage.
Die Träume vom Dichtertum allerdings werden begraben. Daniel kann den blauen Faltern, die er in Versen besungen hatte, nur noch aus der Tiefe seines Herzens eine letzte Träne schenken. Vissza