Fülszöveg
Viele Menschen habén auf das Erscheinen dieses Buches ge-wartet, das seit 1935 so viel Gutes getan hat. Wer von Guardini nur die Büdier iiber grofie Gestalten der Geistes-gesdiichte, über Augustinus und Dante, über Pascal, Höl-derlin und Dostoje wski kennt, weifi um seine einzigartige Fa-higkeit zu ehrlürchtiger Ein-fühlung, um seine Sprachkraft und um seine geniale Darstel-lungsgabe. Er kennt aber nicht den ganzen Guardini, denn das Wort Guardinis, das zu-tiefst Geist und Herz ergreift, ist das geistliche Wort, und sein ganzes Denken kreist um die Gestalt Jesu Christi. Und so ist auch sein gröfites Buch, »Der Herr«, ein Leben Jesu, entstanden aus Predigten und Ansprachen, die wirklich ge-halten worden sind und su-chende Menschen zu Christus geführt habén. Guardini über-lafit sich hier ganz der Führung des NeuenTestamerits. Er ver-sucht keine Psychologie Jesu, da doch in Seiner Gestalt das Göttliche alle menschlichen MaRstabe sprengt. Er will auch keine Theologie des Neuen...
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Fülszöveg
Viele Menschen habén auf das Erscheinen dieses Buches ge-wartet, das seit 1935 so viel Gutes getan hat. Wer von Guardini nur die Büdier iiber grofie Gestalten der Geistes-gesdiichte, über Augustinus und Dante, über Pascal, Höl-derlin und Dostoje wski kennt, weifi um seine einzigartige Fa-higkeit zu ehrlürchtiger Ein-fühlung, um seine Sprachkraft und um seine geniale Darstel-lungsgabe. Er kennt aber nicht den ganzen Guardini, denn das Wort Guardinis, das zu-tiefst Geist und Herz ergreift, ist das geistliche Wort, und sein ganzes Denken kreist um die Gestalt Jesu Christi. Und so ist auch sein gröfites Buch, »Der Herr«, ein Leben Jesu, entstanden aus Predigten und Ansprachen, die wirklich ge-halten worden sind und su-chende Menschen zu Christus geführt habén. Guardini über-lafit sich hier ganz der Führung des NeuenTestamerits. Er ver-sucht keine Psychologie Jesu, da doch in Seiner Gestalt das Göttliche alle menschlichen MaRstabe sprengt. Er will auch keine Theologie des Neuen Testanients ausarbeiten, sondern ganz schlicht zu Christus hinführen. Nur im Glauben kann ein solches Buch aufge-nonimen werden, aber es wendet sich ganz unmittelbar an den modernen Menschen, der keinen leichten Weg zum Glauben hat. Immerlebendi-ger und machtvoller gestaltet
sich das Leben Christi im Fort-gang der Untersuchung. Nicht nur die vier Evangelien, aucli die Briefe des Neuen Testa-nients werden sorgfaltig be-fragt, und seine Vollendung erreicht das Christusbild erst in derGeheinien Offenbarung. Alle Fragen, die der heutige Mensch an Christus heran-tragt, besonders auch die Fra-ge nach dem Reiche Gottes, das Christus gepredigt hat, werden ernst genommen und zu einer gültigen Lösung ge-führt. Inimer deutlicher er-kennt der Leser, dafi es nur ein wahres Christusbild gibt: das Christusbild der Kirche, da doch die Kirche, deren Grund-linien das Neue Testament zeichnet,derfortlebende Christus selber ist. Die Wirkung des Budies ist zu keiner Zeit auf den katholischen Leser-kreis beschrankt geblieben,da ja, wie ein führender evange-lisdier Theologe sagte, »seit Guardini auf beiden Seiten wieder dieselbe Sprache ge-sprochen wird«, eine Sprache, die am Neuen Testament ge-bildet ist. So darf man diesem bedeutenden und für lange Zeit gültigen Werk die Ver-heifiung eines Schweizer Bi-schofs mit auf den Weg geben, der gesagt hat: »Das Evangélium hat die Christen getrennt, das Evangélium wird sie auch wieder zusammenführen.«
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