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Der Führer ins nichts

Eine Diagnose Adolf Hitlers

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Berlin
Kiadó: Grote'sch Verlagsbuchhandlung
Kiadás helye: Berlin
Kiadás éve:
Kötés típusa: Fűzött papírkötés
Oldalszám: 88 oldal
Sorozatcím: Schriften zur zeit und geschichte
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 22 cm x 13 cm
ISBN:
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Fülszöveg


DER FÜHRER INS NICHTS
Die hier vorgelegte Diagnose Adolf Hitlers entstand aufVeranlassung des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Anlafilich der Sendung schrieb die RHEINISCHE POST:
„Diese Sendung des UKW=Programmes er= gab ein Portrát, das alle bisher zur Person Hitlers erarbeiteten Charakterzüge erkennen liefi. Darüber hinaus hatte das Bild den Wert, den wesentlichen Teil der zeitreprásentativen Bedeutung Hitlers blofizulegen: an der Gestalt eines einzelnen ein Typisches aufzuzeigen, das besondere deutsche Lebensgefühl, das gestützt auf militante und revolutionáre Romantik auch den persönlich und geistig Hochstehenden zu erfassen vermochte. Es war nun einmal so, daS zwischen der Niederlage des ersten Welt= krieges und der Heraufkunft des ;Dritten Rei= ches' Nietzsches Wertung des heroischen Cha= rakters mit aktuell=politischer Zuspitzung gegen eine ,Bürgermoral' den Grofiteil der deutschen öfíentlichkeit ergriff. In Oppo= sition zu einer als Begleiterscheinung der Nie= derlage... Tovább

Fülszöveg


DER FÜHRER INS NICHTS
Die hier vorgelegte Diagnose Adolf Hitlers entstand aufVeranlassung des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Anlafilich der Sendung schrieb die RHEINISCHE POST:
„Diese Sendung des UKW=Programmes er= gab ein Portrát, das alle bisher zur Person Hitlers erarbeiteten Charakterzüge erkennen liefi. Darüber hinaus hatte das Bild den Wert, den wesentlichen Teil der zeitreprásentativen Bedeutung Hitlers blofizulegen: an der Gestalt eines einzelnen ein Typisches aufzuzeigen, das besondere deutsche Lebensgefühl, das gestützt auf militante und revolutionáre Romantik auch den persönlich und geistig Hochstehenden zu erfassen vermochte. Es war nun einmal so, daS zwischen der Niederlage des ersten Welt= krieges und der Heraufkunft des ;Dritten Rei= ches' Nietzsches Wertung des heroischen Cha= rakters mit aktuell=politischer Zuspitzung gegen eine ,Bürgermoral' den Grofiteil der deutschen öfíentlichkeit ergriff. In Oppo= sition zu einer als Begleiterscheinung der Nie= derlage aufgefafiten Demokratie versuchte man es (auch auf der geistigen Ebene, wie der da= maiige Ernst Jünger beweist) mit einem Kult des ,Grausig=Schönen/. Hitler als Exponent einer deutschen Generation, die mit dem Teu= fel paktierte, was sich in der Praxis als Kampf gegen den Westen, gegen die Klassik, gegen die Juden, gegen die Kirchen auswirkte, das ergab sich für den aufmerksamen Hörer als Bilanz der vier Referate, die diese Sendung zusammenfaSte.
Aus dem Mangel an politischem Bewufítsein bei den Deutschen ist es zu erklaren, dafi — wie Dr. Hans Buchheim, Mitarbeiter des In= stituts für Zeitgeschichte in München, aus=
führte — Hitler seine aus Hafigefühlen er= wachsene Auffassung von der Politik als einem reinen Machtkampf im Allgemeinbewufitsein durchsetzte, dafi er die westlichen Auffassun= gen einer Politik als Partnerschaft verhöhnen und für jeden Teilzweck das Ganzé wagen konnte. Dank der in schwerer Zeit besonders wirksamen Faszination des Ungeistes konnte der Ideologe Hitler — wie Edith Eucken=Erd= siek umriő — den Sturm entfachen, an dessen Ende Auschwitz stand, der absolute Durch= bruch zum Bősen. Wie aber bewahrte sich Hitler auf seinem Lieblingsgebiet, dem Mili= tarwesen? Hier wies Dr. Buchheit nach, daü der ,Führer' glatt versagte, weil er in allén Phasen des Krieges in seinem Wunschdenken befangen blieb und vor allém nach der Wen= dung vom Sieg zur Niederlage seine Vorstel= lung nicht mit der Realitát in Einklang bringen konnte.
Das erschütterndste Referat jedoch bot ab= schliefiend Dr. H. G. Adler über ,Hitler als Persönlichkeit'. Sein Umrifí eines mechanischen Materialisten, der sich ,irrational' als Erlöser der Menschheit empfand, war vor allém dank der Zitatenauswahl geeignet, MiGtrauen gegen die ,Dámonie der Macht' vielleicht auch bei denen zu wecken, die nach wie vor von der Demokratie nicht viel haltén."
Die Veröffentlichung der Buchausgabe er= folgt nicht zuletzt im besonderen Hinblick auf die geforderte Intensivierung des zeitgeschicht= lichen und gegenwartskundlichen Unterrichtes, da sich in ihr Frau Eucken=Erdsiek und Dr. Adler insbesondere auch mit Hitlers Judenhafi beschaftigten. Vissza

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