Fülszöveg
Dieser mit dem Pulitzer-Preis und dem Nationalen Buchpreis der USA ausgezeichnete Erfolgsroman spielt wenige Jahre vor der Oktoberrevolution im zaristischen Rußland. Ortsveränderung ist Schicksalsveränderung, denkt der jüdische Gelegenheitsarbeiter Jakow Bok und ahnt nicht, wieviel grausame Ironie in dieser Spruchweisheit steckt. Aus dem heimatlichen Stedtl kommt der Fixer in die große Stadt Kiew, nach langen Jahren der stillen Verzweiflung in Armut findet er endlich Arbeit. Doch eines Tages wird der friedfertige Mann, der sich unter falschem Namen in einem verbotenem Bezirk aufhält, verhaftet. Antisemiten, religiöse Fanatiker, Verhetzte und Kriminelle beschuldigen ihn des Ritualmordes an einem Christenjungen und entfachen Pogromstimmung. Jakow Bok tritt plötzlich aus der Anonymität des Gettos heraus und wird in das Räderwerk eines menschenfeindlichen Strafvollzugs gestoßen. Sein Fall ist mit ausdrücklicher Billigung des Zaren Nikolaus II. dazu ausersehen, die verschärfte...
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Fülszöveg
Dieser mit dem Pulitzer-Preis und dem Nationalen Buchpreis der USA ausgezeichnete Erfolgsroman spielt wenige Jahre vor der Oktoberrevolution im zaristischen Rußland. Ortsveränderung ist Schicksalsveränderung, denkt der jüdische Gelegenheitsarbeiter Jakow Bok und ahnt nicht, wieviel grausame Ironie in dieser Spruchweisheit steckt. Aus dem heimatlichen Stedtl kommt der Fixer in die große Stadt Kiew, nach langen Jahren der stillen Verzweiflung in Armut findet er endlich Arbeit. Doch eines Tages wird der friedfertige Mann, der sich unter falschem Namen in einem verbotenem Bezirk aufhält, verhaftet. Antisemiten, religiöse Fanatiker, Verhetzte und Kriminelle beschuldigen ihn des Ritualmordes an einem Christenjungen und entfachen Pogromstimmung. Jakow Bok tritt plötzlich aus der Anonymität des Gettos heraus und wird in das Räderwerk eines menschenfeindlichen Strafvollzugs gestoßen. Sein Fall ist mit ausdrücklicher Billigung des Zaren Nikolaus II. dazu ausersehen, die verschärfte Unterdrückung und Diskriminierung der jüdischen Minderheit demagogisch zu rechtfertigen. Fast drei Jahre verbringt er im Kiewer Gefängnis, wo ihm nichts an Qualen und Leid erspart bleibt. Hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, zwischen Erinnern und Vergessen, hadert der Romanheld mit seinem Schicksal und ist am Ende doch ein freier Mann. Er hat sich seine Würde bewahrt und ist zu der Erkenntnis gelangt, daß der Mensch nicht Opfer, sondern Gestalter der Geschichte ist. Bernard Malamud, in diesem Werk der realistischen russischen Erzähltradition verbunden, hat die zeitgenössische Literatur um einen Roman bereichert, dessen warme Menschlichkeit begeistert und dessen künstlerische Präzision Vergnügen bereitet.
„Der Schriftsteller muß etwas Beachtenswertes mitzuteilen haben, aber es muß Kunst sein; die Schwierigkeit besteht darin, gesellschaftliche Probleme so phantasiereich und einmalig zum Ausdruck zu bringen, daß ein Kunstwerk daraus wird." Bernard Malamud in einem Interview
Foto: Seymour Linden
Bernard Malamud, neben Saul Bellow einer der bedeutendsten Romanciers der zeitgenössischen amerikanischen Literatur, wurde 1914 in Brooklyn, New York City, geboren. Er studierte am City College of New York und an der Columbia-Universi-tät. Heute ist er als Hochschuldozent am Bennington College, Vermont, tätig. Seine Werke: „The Natural" (1952), „Der Gehilfe" (1957, Rosenthal Award des National Institute of Arts and Letters), „Das Zauberfaß" (1958, National Book Award), „Ein neues Leben" (1961), „Schwarz ist meine Hautfarbe" (1963), „Der Fixer" (1966), „Pictures of Fidelman" (1969) und „The Tenants" (1971).
Vissza