Der Aufenthalt

Fülszöveg

Ist das ein autobiographisdier Román? Es ist ein Román. Sie habén nicht erlebt, was Sie erzáhlen? Doch, indem ich es sdirieb. So wáre alles frei erfunden? Ich werde antworten, wenn idi weifi, was eine freie Erfindung ist. Warum greifen Sie auf entlegene Dinge wie Krieg und Gefangensdiaft zurüdk? Mir sind sie nicht entlegen. Sowohl der „Aula" als auch dem „Impressum" habén Sie Heine-Worte vorangestellt. Jetzt dient ein Bredit-Gedicht als Motto. Habén Sie Abschied von Heine genommen? Bredit ist doch kein Abschied von Heine. Sollte man den „Aufenthalt" ein Kriegsbuch nennen? Nein, einen deutschen Bildungsroman. Was war zuerst da, das Thema oder das Motto?
Am Anfang war eine Briefstelle von Franz Kafka: „...man mufi sich mit Kunststücken durdizuwinden sudien, wenn es mit einem schönen geraden Leben nidit geht." - Aber dazu habe ich keine passende Geschichte gefun- den. Kafka und Sie? Seit wann das denn? Literatur und ich? Schon lánger. Übrigens frage ich midi, warum... Tovább

Fülszöveg

Ist das ein autobiographisdier Román? Es ist ein Román. Sie habén nicht erlebt, was Sie erzáhlen? Doch, indem ich es sdirieb. So wáre alles frei erfunden? Ich werde antworten, wenn idi weifi, was eine freie Erfindung ist. Warum greifen Sie auf entlegene Dinge wie Krieg und Gefangensdiaft zurüdk? Mir sind sie nicht entlegen. Sowohl der „Aula" als auch dem „Impressum" habén Sie Heine-Worte vorangestellt. Jetzt dient ein Bredit-Gedicht als Motto. Habén Sie Abschied von Heine genommen? Bredit ist doch kein Abschied von Heine. Sollte man den „Aufenthalt" ein Kriegsbuch nennen? Nein, einen deutschen Bildungsroman. Was war zuerst da, das Thema oder das Motto?
Am Anfang war eine Briefstelle von Franz Kafka: „...man mufi sich mit Kunststücken durdizuwinden sudien, wenn es mit einem schönen geraden Leben nidit geht." - Aber dazu habe ich keine passende Geschichte gefun- den. Kafka und Sie? Seit wann das denn? Literatur und ich? Schon lánger. Übrigens frage ich midi, warum ich ^ * nicht Freud zitiert habe: „Es lohnt sich nicht, feige zu sein", denn dazu weifí idi etwas. Vielleicht weifi ich das náchste Buch. 8 J||| Mir scheint, Sie sind ein wenig un- freundlicher geworden. Das ist mir Gewifíheit. Wie lange habén Sie für den „ Aufent- halt" gebraucht? Zweiunddreifiig oder fünfzig Jahre. j Und wie lange habén Sie daran ge- sdirieben? In den letzten anderthalb Jahren ein paar tausend Stunden. Aber was beweist das? Vissza