Fülszöveg
Längst sind sie von der histo-
rischen Bühne abgetreten, auf der
ihre Ahnen einst eine große Rolle
spielten. Ihr Leben gleicht nur
noch einer Tragikomödie; sie
flüchten aus der unbewältigten
Gegenwart in jene glorreiche,
ferne Vergangenheit, verlieren
sich in Illusionen und Wunsch-
träumen. Sie leben, als wären sie
nicht im 19. Jahrhundert geboren
und noch ebenso reich und mäch-
tig wie ihre feudalen Vorfahren,
sie, die ungarischen Kavaliere mit
den klingenden Titeln, die adligen
Habenichtse, denen das Wasser
bis zum Hals steht. — Das aller-
letzte Gespann verspielt Baron
Inokay in seinem von den Vätern
ererbten Leichtsinn, doch gibt er
nicht sich die Schuld an der gan-
zen Misere, sondern seinem Guts-
verwalter; zu spät erst erkennt er
in diesem „alten Gauner" den
Retter seiner Familie . Eine
Hochzeit feiern die Herren von
edlem Geblüt, ein rauschendes
Fest in geliehenem Glanz; einen
Tag und eine Nacht leben sie in
Saus und Braus, aber am nächsten...
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Fülszöveg
Längst sind sie von der histo-
rischen Bühne abgetreten, auf der
ihre Ahnen einst eine große Rolle
spielten. Ihr Leben gleicht nur
noch einer Tragikomödie; sie
flüchten aus der unbewältigten
Gegenwart in jene glorreiche,
ferne Vergangenheit, verlieren
sich in Illusionen und Wunsch-
träumen. Sie leben, als wären sie
nicht im 19. Jahrhundert geboren
und noch ebenso reich und mäch-
tig wie ihre feudalen Vorfahren,
sie, die ungarischen Kavaliere mit
den klingenden Titeln, die adligen
Habenichtse, denen das Wasser
bis zum Hals steht. — Das aller-
letzte Gespann verspielt Baron
Inokay in seinem von den Vätern
ererbten Leichtsinn, doch gibt er
nicht sich die Schuld an der gan-
zen Misere, sondern seinem Guts-
verwalter; zu spät erst erkennt er
in diesem „alten Gauner" den
Retter seiner Familie . Eine
Hochzeit feiern die Herren von
edlem Geblüt, ein rauschendes
Fest in geliehenem Glanz; einen
Tag und eine Nacht leben sie in
Saus und Braus, aber am nächsten
Morgen tragen sie wieder die
Bürde ihrer kleinen Ämter und
wachsenden Schulden Wie ein
Raubritter gebärdet sich Graf
Pongräcz, belagert mit einem
Häuflein Bewaffneter eine ganze
Stadt, wirft friedliche Bürger ins
Verlies, will sogar Köpfe rollen
sehen — doch dann greift er zum
Schierlingsbecher und läßt sich
samt Schlachtroß bestatten, in
einem Sarg so groß wie ein Haus.
Vissza