Das stille Abenteuer

Fülszöveg

Auf der Bahn der Sonne
was könnte den Alpensegelflug treffender beschreiben als dies Symbolbild, zugleich der Ausklang dieses Buches? Das Hochgebirge hat Segelflieger fasziniert, seit es dier motor-lose Flug zu Begánn der zwanziger Jahre ent-deckte. Wenn auch heute die Gesetze der alpinen Wetter und Aufwindie weitgehend erforscht sind, so ist das Schweben zwischen Fels und Wolken dennoch ein stilles Aben-teuer geblieben. Der Alpenflieger erlebt die B'ergwelt an steilen Schründen, über Graten und Gletschern so intensiv, wie es selbst Ex-tremalpinisten — schweregebunden — mie ver-gönnt sein wird. Denn dem felsnahen Klet-tern im Aufwind folgt der freie, vogelgleiche Flug inmitten einer urwehlichen Landschaft. Aus Spiel wird Kampf und Bewáhrung und der Mensch gewinnt sich die Freiheit des Himmels. Fliegerisches Können und Selbst-vertrauen, wirkliches Naturverstándnis und ein fast philosophischer Hang zur Stille, das sind die Anforderungen eines unvergleich-lichen Sports.
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Fülszöveg

Auf der Bahn der Sonne
was könnte den Alpensegelflug treffender beschreiben als dies Symbolbild, zugleich der Ausklang dieses Buches? Das Hochgebirge hat Segelflieger fasziniert, seit es dier motor-lose Flug zu Begánn der zwanziger Jahre ent-deckte. Wenn auch heute die Gesetze der alpinen Wetter und Aufwindie weitgehend erforscht sind, so ist das Schweben zwischen Fels und Wolken dennoch ein stilles Aben-teuer geblieben. Der Alpenflieger erlebt die B'ergwelt an steilen Schründen, über Graten und Gletschern so intensiv, wie es selbst Ex-tremalpinisten — schweregebunden — mie ver-gönnt sein wird. Denn dem felsnahen Klet-tern im Aufwind folgt der freie, vogelgleiche Flug inmitten einer urwehlichen Landschaft. Aus Spiel wird Kampf und Bewáhrung und der Mensch gewinnt sich die Freiheit des Himmels. Fliegerisches Können und Selbst-vertrauen, wirkliches Naturverstándnis und ein fast philosophischer Hang zur Stille, das sind die Anforderungen eines unvergleich-lichen Sports.
Jochen von Kalckreuth, der in Verszeilen Baudelaires das Motto fiir sein neues, unge-wöhnliches Fliegerbuch fand, gibt mit diesem Einblick in seine persönliche Welt zugleich ein genaues Protokoll seiner fliegerischen Entwicklung, die ihn zum bekanntesten Alpenflieger werden liefi. Für diesen in vie-len Rekordflügen bewáhrten Piloten blieb das Naturerlebnis immer der stárkste flie-gerische Antrieb. Wir erieben seinen Werde-gang vom ersten Schulstart bis zum lángsten Thermikflug der Welt, der ihn vor viele spannende und harte fliegerische Prüfungen stellte. In einer fesselnden Mischung aus Er-záhlung und exaCtem sportlichen Bericht führt uns der Fiieger in die Weiten der Alpen, zu Bergen, Menschen und Vögeln, die ihn auf seinem Weg begleiteten. Ohne es zu
wollen, schuf er damit eine neue Art von Lehrbuch, dle manchem seinien eigenen Weg zu den Wolken finden lassen wird.
Peter Riedel, weltbekannter Flugpionier und Autor des Vorworts, spricht vom flie-gerischen Neuland, das kein Ende kennt. Jochen von Kalckreuth ist weit darin vorge-drungen.In mehr als 70000 alpinen Strecken-kilometern fand er richtungweisende Erklá-rungen für viele klimatische Rátsel dieser enggedrángten Landschaft und setzte mit grofíen Streckenflügen auf Zielrück- und Drei-eckskursen neue Mafístábe. Immer liegt seine Kamera griffbereit und die vielen Bilder aus der engen Kabiné seines Seglers zeigen uns, wie ^spürbar' die gewaltigen Dimensionen der Gebirge das Fliegen machien. Seine ganze ursprüngliche Faszination — der alte Mensch-heitstraum von den eigenen Fliigeln — blieb beim Alpensegeln bis heute erhalten.
Welches Luftfahrzeug eignet sich besser für die praktische Wetterforschung und Be-obachtung meteorologischer Phánomene als der antriebslose Segler? Und welcber Sport stellt vergleichbare Anforderungen an Geist und Charakter, an Idealismus und Naturver-bundenheit? Diese Wesenszüge prágen den Segelflug, der heute in einer Zeit ^otaler Nutzanwendung' in vielen Lándern um seine freiheitlichien Rechte kámpfen muE. Dies Buch soll ein Beitrag hierzu sein.
Es ist ein Glücksfall, daE einer der besten Alpensegelflieger zugleich ein guter Fotograf, ein exakter B-erichterstatter und ein Erzáliler ist, dem man gebannt folgt. Er zeigt, dafí es in unserer Zeit der Normung und des Mas-senstandards immer noch einen grenzenlosen Himmel gibt — und zwiscKen Fels und Wolken das stille Abenteuer.
Jochen von Kalckreuth starb am 4. Mai 1977 im Altér von 45 Jahren den Fliegertod in seinen Bergen.
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