Fülszöveg
J
»Wäre ich bei den Menschen geblieben,
hätte ich das traurige Los des Misanthro-
pen wählen müssen, so aber — in freund-
licher Distanz - bin -ich Philanthrop.«
Doktor Lipsky, der sich mit diesen Wor-
ten selbst beschreibt, sitzt in der ersten
Erzählung dieses Bandes in seinem Zim-
mer, erfüllt von der Sehnsucht nach denen,
die er verlassen hat. So erfindet er sie und
unterhält sich mit den Figuren seiner Vor-
stellung, skurrilen Personen — wie Lipsky
selbst —, erfolgreichen Versagern, wie er sie
nennt, Käfersammlern, Dichtern und Den-
kern (selbst der ehrwürdige Klassiker Her-
der tritt auf). Die zweite Erzählung schil-
dert einen Traum Lipskys, eine lustvolle
Phantasterei über das Trinken und das
Genießen und über die Sprache und ihre
hedonistischen Möglichkeiten. Die letzte
Erzählung schließlich beschreibt Lipskys
Verhältnis zu den Frauen; es ist eine Tri-
vialtragödie nach den Stichworten Erotik,
Liebe, Leidenschaft, freilich eine in beson-
derem...
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Fülszöveg
J
»Wäre ich bei den Menschen geblieben,
hätte ich das traurige Los des Misanthro-
pen wählen müssen, so aber — in freund-
licher Distanz - bin -ich Philanthrop.«
Doktor Lipsky, der sich mit diesen Wor-
ten selbst beschreibt, sitzt in der ersten
Erzählung dieses Bandes in seinem Zim-
mer, erfüllt von der Sehnsucht nach denen,
die er verlassen hat. So erfindet er sie und
unterhält sich mit den Figuren seiner Vor-
stellung, skurrilen Personen — wie Lipsky
selbst —, erfolgreichen Versagern, wie er sie
nennt, Käfersammlern, Dichtern und Den-
kern (selbst der ehrwürdige Klassiker Her-
der tritt auf). Die zweite Erzählung schil-
dert einen Traum Lipskys, eine lustvolle
Phantasterei über das Trinken und das
Genießen und über die Sprache und ihre
hedonistischen Möglichkeiten. Die letzte
Erzählung schließlich beschreibt Lipskys
Verhältnis zu den Frauen; es ist eine Tri-
vialtragödie nach den Stichworten Erotik,
Liebe, Leidenschaft, freilich eine in beson-
derem Milieu.
Helmut Eisendle, anregend, geistreich und
nicht zuletzt witzig wie nur wenige in der
gegenwärtigen Literaturszene, hat mit die-
sem Buch ein heiter-destruktives Capriccio
voller Einfälle geschrieben, das zwischen
Traum und Wirklichkeit keine Schwelle
mehr kennt. Es ist der Phantasie gewidmet.
Vissza