Das Märchen vom Gockel, Hinkel und Gackeleia

Fülszöveg

Clemens Brentano (1778-1842), Sohn eines nach Frankfurt eingewanderten italienischen Grofikaufmanns, gilt als die stárkste und vielseitigste Begabung unter den Romantikern. Er war zerrissen, ruhelos, exzentrisch, führte ein unstetes Reiseleben - und so blieben bezeichnenderweise viele seiner Werke Fragment. Das Sammeln, Übersetzen, Bearbeiten - und Erfinden von Márchen hat Brentano sein ganzes dichterisches Leben hindurch begleitet. Zusammen mit seinem Freund Áchim von Arnim veröffentlichte er zwischen 1805 und 1808 die heute noch beliebte dreibándige Sammlung „Des Knaben Wunderhorn"; seine eigenen Márchen aber wurden bis auf wenige Ausnahmen erst nach seinem Tod von Guido Görres herausgegeben (1846). „Das Márchen vom Gockel. Hinkel und Gackeleia" jedoch liefi er bereits 1837 erscheinen, nachdem er schon 1811 eine erste Fassung geschrieben und diese Mitte der dreifiiger Jahre überarbeitet hatte; es ist typisch für seine Márchenkunst, nicht nur wegen des thematischen Vorbilds in... Tovább

Fülszöveg

Clemens Brentano (1778-1842), Sohn eines nach Frankfurt eingewanderten italienischen Grofikaufmanns, gilt als die stárkste und vielseitigste Begabung unter den Romantikern. Er war zerrissen, ruhelos, exzentrisch, führte ein unstetes Reiseleben - und so blieben bezeichnenderweise viele seiner Werke Fragment. Das Sammeln, Übersetzen, Bearbeiten - und Erfinden von Márchen hat Brentano sein ganzes dichterisches Leben hindurch begleitet. Zusammen mit seinem Freund Áchim von Arnim veröffentlichte er zwischen 1805 und 1808 die heute noch beliebte dreibándige Sammlung „Des Knaben Wunderhorn"; seine eigenen Márchen aber wurden bis auf wenige Ausnahmen erst nach seinem Tod von Guido Görres herausgegeben (1846). „Das Márchen vom Gockel. Hinkel und Gackeleia" jedoch liefi er bereits 1837 erscheinen, nachdem er schon 1811 eine erste Fassung geschrieben und diese Mitte der dreifiiger Jahre überarbeitet hatte; es ist typisch für seine Márchenkunst, nicht nur wegen des thematischen Vorbilds in einer italienischen Sammlung des 17. Jahrhunderts, sondern vor allém durch den Wechsel des Erzáhltons von naiv-kindlicher Volkssprache bis zu grotesken und ironischen Schilderungen und durch die fabulierfreudige Phantasie, der Brentano hier vollen Lauf láfit. Friedrich Nietzsche notierte sich 1881: „Von den deutschen Dichtern hat Clemens Brentano am meisten Musik im Leib." Vissza