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Das Lasterkabinett

Deutsche Literatur von Auerbach bis Zweig in der Parodie

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Lipcse
Kiadó: Verlag Philipp Reclam jun.
Kiadás helye: Lipcse
Kiadás éve:
Kötés típusa: Ragasztott papírkötés
Oldalszám: 214 oldal
Sorozatcím: Reclams Universal-Bibliothek
Kötetszám: 468
Nyelv: Német  
Méret: 18 cm x 11 cm
ISBN:
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WAS DARF DIE PARODIE? Nach Kurt Tucholsky: Parodie scheint eine durchaus negative Sache: Sie hat Spaß an der reinen Nachahmung und will darüber hinaus die Literatur besser machen, als sie ist; denn im Parodisten steckt auch ein gekränkter Literaturliebhaber. Ubertreibt die Parodie? Die Parodie muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläht die Fehler und Marotten auf, damit sie deutlicher werden, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle - und mit uns all unsere Bücher - haben Fehler und komische Seiten und große und kleine Schwächen. Es wehte bei uns im literarischen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übelnähmen.
Dünkel sollte nicht lum Größenwahn anschwellen, Parodie und Kritik sollten deshalb auf ihren ständigen Eiertanz verzichten. Der ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Was darf die Parodie? Alles.
Günter de... Tovább

Fülszöveg


WAS DARF DIE PARODIE? Nach Kurt Tucholsky: Parodie scheint eine durchaus negative Sache: Sie hat Spaß an der reinen Nachahmung und will darüber hinaus die Literatur besser machen, als sie ist; denn im Parodisten steckt auch ein gekränkter Literaturliebhaber. Ubertreibt die Parodie? Die Parodie muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläht die Fehler und Marotten auf, damit sie deutlicher werden, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle - und mit uns all unsere Bücher - haben Fehler und komische Seiten und große und kleine Schwächen. Es wehte bei uns im literarischen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übelnähmen.
Dünkel sollte nicht lum Größenwahn anschwellen, Parodie und Kritik sollten deshalb auf ihren ständigen Eiertanz verzichten. Der ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Was darf die Parodie? Alles.
Günter de Bruyn
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