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Evangelisch-Katholischer Kommentár zum Neuen Testament Begründet von Eduárd Schweizer und Rudolf Schnackenburg Herausgegeben von Norbert Brox, Joachim Gnilka, Ulrich Luz und Jürgen Roloff
Das Mattháusevangelium war fast immer das Hauptevangelium der Kirche. Es ist nicht nur in allén Jahrhunderten intensiv kommentiert worden, sondern hat vor allém Fröm-migkeit und Praxis bestimmt. Auf der einen Seite ist es zum wichtigsten Buch der altén, mittelalterlichen und neuzeitlichen katholischen Kirche geworden, auf der anderen Seite hat es die Frömmigkeit von Nonkonformisten (Mönchtum, Táufer, AuBenseiter wie etwa Tolstoi) stark beeinfluBt. Die von Paulus und dem Johannesevangelium geprágten reformatorischen Kirchen fanden dagegen nicht leicht den Zugang zu ihm. Dieser Kommentár ist der erste gro8e wissenschaftliche Kommentár zum Mattháusevangelium seit etwa zwanzig Jahren. Der erste Teilband umfaBt neben der Einleitung ins gesamte Evangélium zwei Schwerpunkte: Der erste ist das...
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Evangelisch-Katholischer Kommentár zum Neuen Testament Begründet von Eduárd Schweizer und Rudolf Schnackenburg Herausgegeben von Norbert Brox, Joachim Gnilka, Ulrich Luz und Jürgen Roloff
Das Mattháusevangelium war fast immer das Hauptevangelium der Kirche. Es ist nicht nur in allén Jahrhunderten intensiv kommentiert worden, sondern hat vor allém Fröm-migkeit und Praxis bestimmt. Auf der einen Seite ist es zum wichtigsten Buch der altén, mittelalterlichen und neuzeitlichen katholischen Kirche geworden, auf der anderen Seite hat es die Frömmigkeit von Nonkonformisten (Mönchtum, Táufer, AuBenseiter wie etwa Tolstoi) stark beeinfluBt. Die von Paulus und dem Johannesevangelium geprágten reformatorischen Kirchen fanden dagegen nicht leicht den Zugang zu ihm. Dieser Kommentár ist der erste gro8e wissenschaftliche Kommentár zum Mattháusevangelium seit etwa zwanzig Jahren. Der erste Teilband umfaBt neben der Einleitung ins gesamte Evangélium zwei Schwerpunkte: Der erste ist das Prooemium, Kap. 7- 4, in dem der Evangelist die Grundlinien seines Denkens zeigt. Der zweite, wichtigste ist die Bergpredigt, Kap. 5-7, die heute wohl zum aktuellsten biblischen Text geworden ist. Dieser Kommentár unternimmt es, Linien in die Gegenwart auszuziehen und heiBe Ei-sen, etwa von der Bergpredigt her die Friedensfrage oder die Frage nach der Gestalt der Kirche, aufzugreifen. Eine grol3e Hilfe dazu ist die Wirkungsgeschichte: S\eze\g\unse\-nerseits, wie wir als evangelische oder katholische Christen durch die biblischen Texte geprágt sind, und hilft uns, uns selbst zu verstehen. Andererseits zeigt sie, wo Korrektive liegen könnten, die für uns wichtig sind. Die Wirkungsgeschichte spielt darum in diesem Kommentár eine entscheidende Rolle.
Das Mattháusevangelium ist ein Evangélium der Praxis und der Gnade, weil es erzáhlt, wie der Mensch all sein Handeln der Geschichte Gottes mit Jesus verdankt. Die Jesus-geschichte ist für Mattháus die Grundgeschichte des Lebens der Gemeinde und des Menschen. Das Mattháusevangelium ist deshalb alles andere als ein bloGes Handbuch christlicher Ethik, vielmehr ein wichtiges Korrektív gegen ein verinnerlichtes und intel-lektualisiertes Verstándnis des christlichen Glaubens, wie es im westlichen Christentum so háufig anzutreffen ist.
Ulrich Luz
Geboren 1938 in Mánnedorf/Schweiz. Studium derTheologie in Zürich und Göttingen bei E. Schweizer, H. Conzelmann, W. Zimmerli und G. Ebeling. 1967 Promotion, 1968 Habilitation. 1970/71 Gastdozent an der International Christian University in Tokyo. 1972-1980 Professor für Neues Testament an der Universitát Göttingen. Seit 1980 Pro-fessor für Neues Testament an der Universitát Bern.
Vissza