Fülszöveg
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Darmstadt, einst Residenz der hessischen Großherzöge, nach 1918 Landeshauptstadt Gesamt-Hessens, versank im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Der anschUeßende Wiederaufbau war geprägt von einer tiefgreifenden Identitätskrise. Der Sitz der neuen Landesregierung war nach Wiesbaden verlegt worden, wodurch Darmstadt sowohl wirtschaftlich als auch kulturell seine Basis verloren zu haben schien. Was dennoch aus diesem Nachkriegs-Darmstadt wurde, welches neue Selbstverständnis man sich im wirtschaftlichen und vor allem im kulturellen Bereich schuf, zeigt dieses Darmstadt-Buch anhand einer vielseitigen Auswahl von mehr als 130 Bildern. Die Aufnahmen wurden innerhalb von zwei Jahren von W. A. Nagel für dieses Buch angefenigt, wobei er bemüht war, »das schöne Darmstadt« einzufangen, das, was dieser Stadt ihren besonderen Reiz verleiht und Motive mied, die austauschbar, also in anderen vergleichbar großen Städten ebenso zu finden sind. So belegt die Fülle des Bildmaterials den...
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Fülszöveg
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Darmstadt, einst Residenz der hessischen Großherzöge, nach 1918 Landeshauptstadt Gesamt-Hessens, versank im Zweiten Weltkrieg in Schutt und Asche. Der anschUeßende Wiederaufbau war geprägt von einer tiefgreifenden Identitätskrise. Der Sitz der neuen Landesregierung war nach Wiesbaden verlegt worden, wodurch Darmstadt sowohl wirtschaftlich als auch kulturell seine Basis verloren zu haben schien. Was dennoch aus diesem Nachkriegs-Darmstadt wurde, welches neue Selbstverständnis man sich im wirtschaftlichen und vor allem im kulturellen Bereich schuf, zeigt dieses Darmstadt-Buch anhand einer vielseitigen Auswahl von mehr als 130 Bildern. Die Aufnahmen wurden innerhalb von zwei Jahren von W. A. Nagel für dieses Buch angefenigt, wobei er bemüht war, »das schöne Darmstadt« einzufangen, das, was dieser Stadt ihren besonderen Reiz verleiht und Motive mied, die austauschbar, also in anderen vergleichbar großen Städten ebenso zu finden sind. So belegt die Fülle des Bildmaterials den trotz aller Kriegsverluste ungebrochen gebliebenen Willen des Darmstädters, das Alte, das Traditionsreiche zu achten und dennoch Neues zu wagen. Es belegt ferner den Willen dieser Stadt, auch in Zukunft schöpferisch tätig zu bleiben. Der in Darmstadt lebende Schriftsteller Karl Krolow hinterlegt dieses Bildmaterial mit einigen Anmerkungen aus der Sicht des Literaten über die Lebensmöglichkeiten, über die Mentalität in dieser Stadt. Für ihn ist Darmstadt eine Stadt, die sich nicht anstrengen muß, ihre verschwiegene Wirkung auszustrahlen. Darmstadt bedeutet für Karl Krolow eine Fülle dauernder positiver Überraschungen, die dem, der gut zu beobachten weiß, zuteil werden.
Gerhard Bott, als langjähriger Direktor des Hessischen Landesmuseums mit der Stadt gut vertraut, umreißt in seinem Beitrag vor allem die kulturelle Entwicklung mit all ihren Höhepunkten bis hin zur Neuzeit. Seine Ausführungen informieren unter anderem über die Darmstädter Baukunst und deren Baumeister.
Die Bildlegenden von Volker Illgen runden mit viel wissenswerten Daten den Gesamtüberblick ab.
So zeigen alle Autoren gemeinsam das Bild einer Stadt, die reich an Kulturdenkmälern und kulturellem Geschehen ist, die vielfältig, menschlich und interessant ist und in der zu leben sich lohnt.
Vissza