Lange Schatten - helles Licht

Előszó

Ursprünglich sollte die Sammlung dieser Tagebuchblátter vom Sommer und Herbst 1975, Winter und Frühling 1976 den Titel tragen „Denn sie sollen getröstet werden" oder „Was denn aber heilt?" Ich wollte meinen Lesern damit sagen: Ihr werdet hier keine Aufzeichnungen finden, die euch lehren, wie die Klick-Klack-Rezepte einer Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche aussehen. Wann was heilt, warum dieses oder jenes Leiden trotz aller Mühen der Umwelt bestehenbleibt - das ist letztlich ein Mysterium, und - so glaube ich persönlich - es steht nicht einmal in unseren Handen. Auch wenn wir uns hinhalten, wenn wir sachgerecht auf der Basis unserer Ausbildung Einflufi nehmen, auch wenn wir „Erfolg" habén, ist das letztlich nicht unser Verdienst. Wir können allenfalls Handlanger des Heils sein - so wenigstens scheint es mir. Die Patienten, in deren vielfache Schicksale Sie Einblick nehmen werden, wurden gefragt, ob sie mit der Publikation einverstanden sind, und habén zugestimmt. Aus Gründen der Diskretion sind sámtliche Namen geándert, einige áufíere, den Gehalt nicht berührende Daten absichtlich verstellt worden, um es der Umwelt der Beschriebenen unmöglich zu machen, ihr bekannte Personen wiederzuerkennen. Ich hoffte, durch ein Stück Alltag das Elend, die Freuden, Gewifiheiten und Möglichkeiten zu echtem Glück in unserer Zeit zu beschreiben. Ich möchte so gern, dafí wir alle mehr davon ablassen, die dunkle Seelennacht unserer Zeit mit künst- Vissza

Fülszöveg

„Kann ich bei dir bleiben?", fragt der kleine elternlose Martin aus dem Erziehungsheim am Ende der Untersuchung. In dieser Frage steckt ein ganzes Schicksal. Es sind bedrángende Szenen, die Christa Meves in ihren Tagebüchern festgehalten hat. In ihrer psychagogischen Praxis begegnen ihr táglich von neuem Kinder und Jugendliche, die kein Vertrauen mehr zum Leben habén, Eheleute in scheinbar aussichtslosen Konflikten. Sie alle suchen Hilfe, hoffen insgeheim, daíl ihr zerstörtes Lebensschicksal doch noch „zu reparieren" sei. Der Leser erfáhrt in diesen Aufzeichnungen viel über die mitmenschlichen Ursachen seelischer Erkrankungen und über die Chance, sie durch einsichtiges Verhalten zu heilen. Christa Meves, geb. 1925, Studium der Germanistik, Geographie und Philosophie an den Universitáten Breslau und Kiel, Staatsexamen in Hamburg, dort zusátzlich Studium der Psychologie. Psychagogen-Ausbildung an den Psychotherapeutischen Instituten Hannover und Göttingen. Freipraktizierend in Uelzen, Arztfrau und Mutter zweier Töchter. 1974 Wilhelm-Bölsche-Medaille. 1976 Prix Amadé. 1978 Niedersáchsischer Verdienstorden. 1979 Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung. 1980 MEDÁL OF MERÍT. / Vissza