Előszó
Editorial
Am I.Oktober 1949 rief Mao Zedong vom Tor des Himmlischen Friedens in Peking: „China ist aufgestanden." Wie immer hatte er nur teilweise recht. Sicher saß jetzt wieder eine Zentralmacht fest im Sattel, die alles ändern wollte: Arbeit, Reis und Bildung für alle, Boden und Fabriken in Volkes Hand. Inzwischen weiß man aber um die Hungersnöte, die Verfolgungen und Irrwege der maoistischen Jahre. Nach Maos Tod kam die Wende mit Deng Xiaoping: Öffnung zum Westen, gute Beziehungen zu den Nachbarn, Reform in der Wirtschaft. Den Bauern ging es besser, eine gigantische Aufholjagd in ökonomischer Hinsicht setzte ein. Und mit ihr die neue alte Ungleichheit.
So werden Sie heute gleichzeitig Modernität und Rückständigkeit erleben, schicke Boutiquen und verstaubte Warenhäuser, elegante Sekretärinnen und blaubehoste Marktfrauen, Mercedes-und Rikschafahrer, Eigenheimbesitzer und Familien auf 10 m^ Wohnraum. Das sorgt für Sprengstoff.
Und die Tradition? Der Kaiserpalast, die Große Mauer, die Terrakottaarmee des Ersten Kaisers, die Tempel und Gräber, die klassische Malerei und die Peking-Oper? Sie alle sind wieder zu sehen und als Teil der Kultur anerkannt. Aber dabei kam zum Vorschein, daß die vorgeblichen Revolutionäre merkwürdige Ähnlichkeiten mit den despotischen Kaisem aufwiesen, daß auch sie sich in einer „verbotenen Stadt" abschotteten und dort die Puppen tanzen ließen, während das Volk hungerte. Doch wenn man heute nach China reist, muß man sich ja nicht mehr mit den Kadern herumschlagen, sondern kann einfach Kultur, Kunst und Essen genießen und mit den einfachen Menschen Kontakt aufnehmen - und sei es durch ein freundliches Lächeln.
Transportmittel für alle
Der Autor
Franz-Josef Krücker
studierte Engliscli, Sozialwissenschaften und Pädagogik. Von 1983 bis 1989 war er Redal<teur und zeitweilig Chef vom Dienst bei der Zeitschrift „das neue China". China hat er auf zahlreichen Reisen l<ennen-gelernt. Heute arbeitet er als freiberuflicher Autor, Lel<tor und Übersetzer.
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