Fülszöveg
Meister der modernen Malerei:
BONNARD
von Raymond Cogniat
Bei uns hat man Bonnard erst spät entdeckt. Wir sahen die gedämpften Farbenklänge seiner Bilder und meinten, solche Farben hatte man bei uns auch zwischen Jugendstil und Erstem Weltkrieg. Dann aber wurde langsam deutlich, daß diese zarten Farbenhymnen im gedämpften Licht bei Bonnard weit mehr waren als der Stil einer Zeit. Bonnard entdeckt in einem Raum, einer Möbelecke, einem Garten plötzlich einen Farbenklang, und dieser Klang erfüllt ihn ganz. Dieses winzige Farbengleichnis der großen Welt wird ihm Mittelpunkt für ein Werk, in dem sich alles, die Bildidee und die Ausführung, diesem ersten entdeckenden Schauen unterordnet.
Manchmal wird jahrelang an und ab am Bild weitergearbeitet, bis Bonnard es für fertig erkennt, bis es eine vollendete Bonnardsche Farbensymphonie wurde.
Er lebte von 1867 bis 1947 und wurde also 80 Jahre alt. Im Alter, da andere in Pension gehen, entdeckte er für sich alle Farben neu, wurde...
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Fülszöveg
Meister der modernen Malerei:
BONNARD
von Raymond Cogniat
Bei uns hat man Bonnard erst spät entdeckt. Wir sahen die gedämpften Farbenklänge seiner Bilder und meinten, solche Farben hatte man bei uns auch zwischen Jugendstil und Erstem Weltkrieg. Dann aber wurde langsam deutlich, daß diese zarten Farbenhymnen im gedämpften Licht bei Bonnard weit mehr waren als der Stil einer Zeit. Bonnard entdeckt in einem Raum, einer Möbelecke, einem Garten plötzlich einen Farbenklang, und dieser Klang erfüllt ihn ganz. Dieses winzige Farbengleichnis der großen Welt wird ihm Mittelpunkt für ein Werk, in dem sich alles, die Bildidee und die Ausführung, diesem ersten entdeckenden Schauen unterordnet.
Manchmal wird jahrelang an und ab am Bild weitergearbeitet, bis Bonnard es für fertig erkennt, bis es eine vollendete Bonnardsche Farbensymphonie wurde.
Er lebte von 1867 bis 1947 und wurde also 80 Jahre alt. Im Alter, da andere in Pension gehen, entdeckte er für sich alle Farben neu, wurde gewaltig, kräftig und wieder überraschend. Wir aber entdecken einen Maler, der vom Impressionismus bis in unsere Zeit lebte, nie zu einer Schule gehörte und kraft seines Genies immer dabei war. Wir entdecken jetzt zu seinem Werk auch den Menschen, und darum geht es Cogniat in diesem Buch.
»Er lebte allein auf seinem Hügel nahe beim Himmel in einem Häuschen mit weißen Möbeln, das Cannes mit den Tausend Dächern beherrschte, den Spaziergängern, den Händlern und dem Meer. Das ganze Jahr über war er mit der Ernsthaftigkeit eines Kindes ins Bildermachen vertieft. Manchmal begegneten die Nachbarn einer zierlichen, sich vorsichtig bewegenden Gestalt, das war Bonnard, der nach Le Cannet hinunter auf den Markt ging.« Dem Werk und dem großen Menschen ist dieser Band gewidmet.
50 Farbbilder: Ölgemälde, Gouachen, Aquarelle ig schwarziueiße Zeichnungen, Lithos, Radierungen
Vissza