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Der vergoldete Käfig

Aufzeichnungen aus der Praxis eines Psychiaters

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Berlin
Kiadó: Verlag Volk und Welt
Kiadás helye: Berlin
Kiadás éve:
Kötés típusa: Vászon
Oldalszám: 470 oldal
Sorozatcím:
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 20 cm x 13 cm
ISBN: 3-353-00637-0
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Fülszöveg


M f|
^1 f p
, * * - I.:
Dr. med. István Benedek trifft im Herbst 1952
als neuer Chefarzt auf dem »Landgut« ein. Der
einstige Sitz der Grafen Batthyány mitten in der
Puszta, während der Kriegs- und ersten Nach-
kriegsjahre als Gefangenenlager benutzt, seitdem
in einem desolaten Zustand, dient nunmehr als
Verwahranstalt für Geisteskranke, die hier unter
menschenunwürdigen Bedingungen leben und
als billige Arbeitskräfte für die nahe gelegene
Schweinefarm ausgenutzt werden. Ein » Schloß
voller Irrer«, aus dem, so hat es die Administra-
tion der jungen Volksrepublik beschlossen, jetzt
die erste Einrichtung für Arbeitstherapie in Un-
garn entstehen soll.
Dr. med. István Benedek kommt, sieht und
möchte am liebsten sofort aufgeben. Jahre später
schreibt er: »Der >Vergoldete Käfig< behandelt
den dreijährigen Kampf, den wir mit und für die
Bewohner einer Heilanstalt geführt haben. Wir
hatten dabei an den verschiedensten Fronten zu
kämpfen, nach innen und nach außen:... Tovább

Fülszöveg


M f|
^1 f p
, * * - I.:
Dr. med. István Benedek trifft im Herbst 1952
als neuer Chefarzt auf dem »Landgut« ein. Der
einstige Sitz der Grafen Batthyány mitten in der
Puszta, während der Kriegs- und ersten Nach-
kriegsjahre als Gefangenenlager benutzt, seitdem
in einem desolaten Zustand, dient nunmehr als
Verwahranstalt für Geisteskranke, die hier unter
menschenunwürdigen Bedingungen leben und
als billige Arbeitskräfte für die nahe gelegene
Schweinefarm ausgenutzt werden. Ein » Schloß
voller Irrer«, aus dem, so hat es die Administra-
tion der jungen Volksrepublik beschlossen, jetzt
die erste Einrichtung für Arbeitstherapie in Un-
garn entstehen soll.
Dr. med. István Benedek kommt, sieht und
möchte am liebsten sofort aufgeben. Jahre später
schreibt er: »Der >Vergoldete Käfig< behandelt
den dreijährigen Kampf, den wir mit und für die
Bewohner einer Heilanstalt geführt haben. Wir
hatten dabei an den verschiedensten Fronten zu
kämpfen, nach innen und nach außen: gegen ge-
sellschaftliche Heuchelei, gegen die Bürokratie
und gegen die wirtschaftliche Misere. Gegen Un-
wissenheit und Brutalität unter den Pflegern und
gegen den Widerstand der Patienten selbst. Ge-
gen wissenschaftliche Vorurteile wie gegen die
abergläubische Furcht von Laien und die Eifer-
sucht der Fachkollegen Unser Kampf war
eine Serie von Erfolgen und Rückschlägen; oft
war ich verzweifelt und wollte alles hinwerfen,
dann wieder, wenn ich neue Kräfte gesammelt
hatte, stürzte ich mich von neuem in das Getüm-
mel. Soviel ist gewiß, wir haben in diesen drei
Jahren etwas erreicht. Und ebenso sicher ist
auch, daß wir das, was wir erreichten, aus dem
Nichts schaffen mußten. Dabei war es nicht ein-
mal so sehr das materielle, sondern das morali-
sche Nichts, mit dem wir so schwer fertig wur-
den.«
Dr. med. István Benedek, unterstützt von
einem kleinen, engagierten Mitarbeiterteam, setzt
alles daran, den Kranken »die Fesseln von Leib
und Seele zu reißen«, getreu den Prinzipien, die
schon Philippe Pinel (dem das vorliegende Buch
gewidmet ist) während der Großen Französi-
sehen Revolution postulierte: Freiheit, Arbeit
und menschenwürdige Daseinsbedingungen für
die Patienten. Er zieht den weißen Kittel aus
und lebt nicht nur für die ihm Anvertrauten,
sondern mit und unter ihnen. Er behandelt sie
notfalls mit Strenge, vor allem aber mit Güte, er
vergoldet für die Schutzbedürftigen den Käfig,
den Krankheit und Umwelt errichtet haben.
Seine Geschichte des »Landguts«, die mit den
Ereignissen vom Oktober 1956 ein unerwartetes
Ende nahm, ist kein Fachbuch, das Lehrmeinun-
gen vermitteln will, sie ist vielmehr ein fesseln-
der, lebendiger, allgemeinverständlicher Bericht
über den Alltag des Mediziners, prall gefüllt mit
eindrucksvollen Porträts, die nicht bloß patholo-
gische »Fälle« dokumentieren, sondern menschli-
che Individuen mit ihrer durch die Krankheit ge-
prägten Persönlichkeitsstruktur vorstellen: Schi-
zophrene, Epileptiker, Neurotiker, Alkohol- und
Drogenabhängige.
Natürlich hat sich seit den fünfziger Jahren so
manches in der nervenärztlichen Praxis zum
Besseren gewendet — die Patienten genießen
den Schutz der Gesetze, niemand wird einer
Zwangstherapie unterzogen, es gibt neue Medi-
kamente, und besonderes Augenmerk gilt der
Rehabilitation; in einigen kapitalistischen Län-
dern wird mit der sogenannten »offenen Psychia-
trie« experimentiert, werden Selbsthilfegruppen
gegründet. Doch ist István Benedeks Buch auch
heute noch als Appell zu verstehen, Vorurteile
abzubauen und zu mitmenschlichem Verhalten
zu finden.
István Benedek (geb. 1915) entstammt einer
ungarischen Literatenfamilie. Nach dem Studium
der Medizin war er jahrelang als Facharzt und
im Lehramt tätig. Heute ist er einer der produk-
tivsten und vielseitigsten Schriftsteller seines
Landes. In der DDR wurde er durch den Roman
»Pariser Salons« bekannt, der 1974 erstmals bei
Volk und Welt erschien und vier Nachauflagen
erfuhr. Zuletzt veröffentlichte unser Verlag »Die
gestürzte Säule«, eine Roman-Biographie über
den Maler Gustave Courbet (1988). Vissza

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Der vergoldete Käfig Der vergoldete Käfig Der vergoldete Käfig

A védőborító enyhén foltos.

A felső lapélek színezettek.

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