Fülszöveg
I
¦¦/l
A i
Erstmalig finden wir hier die Aphorismen jenes Europäers und Österreichers zusammengefaßt, dem wir viele Jahrzehritc Frieden zu danken hatten und dessen eminent philosophischer Geist Disraeli zu dem Ausspruch veranlaßte: „Wäre Metternich nicht ein Fürst und Premier-Minister gewesen, so wäre aus ihm ein ganz großer Professor geworden."
Sein weltweiter Ruf hat zwar bereits unzählige Arbeiten angeregt, doch hier steht sein Bild unberührt von Gunst oder Hader der Parteien vor uns; denn von der Quelle aus können wir dem Phänomen „Metternich" am nächsten kommen.
Zahllose Staats- und Privatpapiere haben dazu das Material geliefert; hier dienen sie dem Bedürfnis unserer Zeit nach Übersicht und Klarheit, denn sie liegen sonst weit verstreut: in Wien, aber auch in Prag und Paris, in Genf und Zagreb, in Italien und London. Manches davon war früheren Betrachtern nicht zugänglich gewesen, vieles wurde von ihnen in den Dienst ihrer eigenen Gedankengänge gestellt und dabei so...
Tovább
Fülszöveg
I
¦¦/l
A i
Erstmalig finden wir hier die Aphorismen jenes Europäers und Österreichers zusammengefaßt, dem wir viele Jahrzehritc Frieden zu danken hatten und dessen eminent philosophischer Geist Disraeli zu dem Ausspruch veranlaßte: „Wäre Metternich nicht ein Fürst und Premier-Minister gewesen, so wäre aus ihm ein ganz großer Professor geworden."
Sein weltweiter Ruf hat zwar bereits unzählige Arbeiten angeregt, doch hier steht sein Bild unberührt von Gunst oder Hader der Parteien vor uns; denn von der Quelle aus können wir dem Phänomen „Metternich" am nächsten kommen.
Zahllose Staats- und Privatpapiere haben dazu das Material geliefert; hier dienen sie dem Bedürfnis unserer Zeit nach Übersicht und Klarheit, denn sie liegen sonst weit verstreut: in Wien, aber auch in Prag und Paris, in Genf und Zagreb, in Italien und London. Manches davon war früheren Betrachtern nicht zugänglich gewesen, vieles wurde von ihnen in den Dienst ihrer eigenen Gedankengänge gestellt und dabei so verarbeitet, daß es nicht immer leicht ist, sich rasch und präzise zu orientieren. So wird dieses Büchlein — das keineswegs beansprucht, als Biographie zu gelten — vielen ein willkommener Behelf sein, weil darin manch wichtiges Ereignis dieser Zeit blitzartig beleuchtet erscheint.
„Heute bringe ich mein Leben zu, morsche Gebäude zu stützen. Ich hätte im Jahr 1900 geboten werden und das 20. Jahrhundert vor mir haben sollen", hatte Metternich einst geschrieben.
Von seinen Aphorismen hat er selbst gesagt: „Geschehe was immer wolle, sie werden bleiben!" Heute ist es kein Geringerer als Carl J. Burckhardt, der in seinem Vorwort wiederum ihren Wert als Anthologie großer Politik und großer Lebensweisheit hervorhebt, wenn er schreibt: „Wer vorurteilslos an diesen inhaltsreichen Band herantritt, wird viele Antworten erhalten, weil er sich für einmal wieder auf einem Punkte außerhalb seines eigenen Zeitgeschehens, innerhalb einer ihm ungewohnten Stille des Beobachtens und Nachdenkens befinden wird."
Der vorliegende Band ist der erste der Reihe „Österreichische Diplomaten", deren Aufgabe es sein soll, der heutigen Zeit zu vermitteln, was aus dem beruflichen und literarischen Schaffen österreichischer Diplomaten und Staatsmänner dauernden Wert und oft überraschend aktuelle Bedeutung hat. Sie wird mit Auswahlbänden aus den Schriften des Grafen Herberstein, den Tagebüchern des Fürsten Kaunitz und aus dem umfangreichen Oeuvre des Marschalls de Ligne fortgesetzt werden.
Vissza