Fülszöveg
Unter jenen Wissenschaften, die auch den Laien interessieren, nimmt die Archäologie zweifellos einen besonderen Rang ein. Sensationelle Ausgrabungen und spektakuläre Rettungsaktionen für bedrohte archäologische Zeugnisse haben dazu in gleicher Weise beigetragen wie die Fragen nach unserer Herkunft, nach der Entstehung der Kulturen, nach Lebensweise und Lebensbedingungen unserer frühesten Vorfahren. Die Tatsache, daß die Funde von Hallstatt einer ganzen Epoche ihren Namen gaben, zeigt, daß die Ausgrabungen in Österreich bedeutend sind. Namen wie Carnuntum, Magdalensberg, Willendorf oder Hallstatt kennt jeder zumindest noch von der Schule her. Damit diese Begriffe nicht theoretisches Wissen bleiben, bedarf es eines brauchbaren Führers, der zu den Fundstätten weist und auch der Phantasie auf den richtigen Weg hilft. Darüber hinaus soll dieses Buch aber vor allem das Verständnis für die Anliegen des Denkmalschutzes durch Aufklärung fördern, indem einerseits allen Hobbysammlern die...
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Fülszöveg
Unter jenen Wissenschaften, die auch den Laien interessieren, nimmt die Archäologie zweifellos einen besonderen Rang ein. Sensationelle Ausgrabungen und spektakuläre Rettungsaktionen für bedrohte archäologische Zeugnisse haben dazu in gleicher Weise beigetragen wie die Fragen nach unserer Herkunft, nach der Entstehung der Kulturen, nach Lebensweise und Lebensbedingungen unserer frühesten Vorfahren. Die Tatsache, daß die Funde von Hallstatt einer ganzen Epoche ihren Namen gaben, zeigt, daß die Ausgrabungen in Österreich bedeutend sind. Namen wie Carnuntum, Magdalensberg, Willendorf oder Hallstatt kennt jeder zumindest noch von der Schule her. Damit diese Begriffe nicht theoretisches Wissen bleiben, bedarf es eines brauchbaren Führers, der zu den Fundstätten weist und auch der Phantasie auf den richtigen Weg hilft. Darüber hinaus soll dieses Buch aber vor allem das Verständnis für die Anliegen des Denkmalschutzes durch Aufklärung fördern, indem einerseits allen Hobbysammlern die durch »wildes« Graben verursachten Schäden eindringlich vor Augen geführt werden, andererseits aber die Flugaufnahmen eine Handhabe dazu bieten könnten, gefährdete Gebiete rasch unter Schutz zu stellen. Der Archäologe Ortolf Harl beschreibt wichtige Ausgrabungsorte in Österreich, ihre Geschichte und Funde - von den römischen Ruinen unter der Wiener Innenstadt über die Fluchtburgen im Marchfeld und die Garnisonsstadt Carnuntum bis hin zu den Siedlungen der Bronzezeit-Bergknappen in Hallstatt und auf dem Dürrnberg. Beschreibungen von Zufahrtsrouten und Wanderwegen geben, zusammen mit Skizzen, jedem Interessierten die Möglichkeit, diese Orte selbst kennenzulernen. Eine Einführung in die Arbeitsgebiete der Archäologie erleichtert zudem die richtige Ein- und Zuordnung des Gesehenen. Selbstverständlich werden auch die Museen, die Funde bewahren, genannt. Lothar Beckel, der bekannte Luftbildphotograph, hat sich seit Jahren der Luftbildarchäologie verschrieben. Seine farbigen Aufnahmen vermitteln großräumige Ubersichten, machen Verborgenes, das die Erde noch nicht freigegeben hat, sichtbar und könnten gerade dadurch wirkungsvolle Schutzmaßnahmen erleichtern. Die Forschungsmethode der Luftbildarchäologie wird anhand faszinierender Bilder erklärt. Archäologie in Österreich besitzt alle Voraussetzungen, die ein Standardwerk auszeichnen: Von zwei engagierten Fachleuten verfaßt, ausgeglichen im Verhältnis von erklärendem Text und erhellendem Bildmaterial, zeugt es davon, daß das Gebiet des heutigen Österreich schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit nicht nur Empfänger, sondern auch Ausgangspunkt kultureller Impulse und so ein integraler Bestandteil der europäischen Geschichte gewesen ist.
Residenz Verlag
Lothar Beckel, geboren 1934 im Sudetenland. Zahlreiche Forschungsreisen und -flüge. Dozent für Fernerkundung und Satellitengeographie an den Universitäten Salzburg und Berlin, Leiter der Abteilung Satellitenkartographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wichtigste Publikationen: »Luftbildatlas Österreich«, »Carnuntum — Rom an der Donau«, »Im Flug über Österreich«, »Im Flug über Deutschland«, »Diercke Weltraumbildatlas«.
Ortolf Harl, geboren 1941 in Bregenz. Latein- und Griechischstudium in Graz, daneben Musikstudium. Berufsmusiker am Opernhaus Graz, ab 1968 vierjähriger Griechenlandaufenthalt und Studium der Archäologie. Promotion 1971. Tätigkeit im Bundesdenkmal-amt. Ab 1973 Leiter der archäologischen Abteilung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wichtigste Publikationen: »Der Stock im Eisen«, »Vindobona -das römische Wien«, Verfasser mehrerer Ausstellungskataloge.
Vissza