Fülszöveg
ANTONIN DVORAK
IN BRIEFEN UND ERINNERUNGEN
Vor fünfzig Jahren, am i. Mai 1904, ist
Anton Dvorak gestorben. Das halbe Jahr-
hundert seit seinem Hinscheiden hat den
Ruhm des neben Smetana größten Kompo-
nisten des tschechischen Volkes nur noch
gesteigert. In seinem Vaterland vergöttert,
in den Konzertsälen und in Rundfunk aller
Völker eingebürgert, ist Dvorak endgültig
als Klassiker in die Musikgeschichte einge-
gangen. Seine schöpferische Erscheinung
ist heute zeitgemäßer und beispielhafter
denn je: ein Meister, der, aus den Volks-
tiefen kommend, von den Weisen und Tän-
zen des Volkes inspiriert, unbeirrbar für
sein Volk schafft und eben dadurch den
Weltbesitz an köstlichem Kunstgut um
Einzigartiges mehrt.
Otakar Sourek, der als Dvoräk-Spezialist
berechtigten Weltruf genießende Prager
Musikforscher, läßt in seinem Buch „Anto-
nin Dvorak in Briefen und Erinnerungen"
Dvoräks Leben von der frühen Kindheit bis
zum Ausgang vor dem Leser erstehen. In
dem Buch...
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Fülszöveg
ANTONIN DVORAK
IN BRIEFEN UND ERINNERUNGEN
Vor fünfzig Jahren, am i. Mai 1904, ist
Anton Dvorak gestorben. Das halbe Jahr-
hundert seit seinem Hinscheiden hat den
Ruhm des neben Smetana größten Kompo-
nisten des tschechischen Volkes nur noch
gesteigert. In seinem Vaterland vergöttert,
in den Konzertsälen und in Rundfunk aller
Völker eingebürgert, ist Dvorak endgültig
als Klassiker in die Musikgeschichte einge-
gangen. Seine schöpferische Erscheinung
ist heute zeitgemäßer und beispielhafter
denn je: ein Meister, der, aus den Volks-
tiefen kommend, von den Weisen und Tän-
zen des Volkes inspiriert, unbeirrbar für
sein Volk schafft und eben dadurch den
Weltbesitz an köstlichem Kunstgut um
Einzigartiges mehrt.
Otakar Sourek, der als Dvoräk-Spezialist
berechtigten Weltruf genießende Prager
Musikforscher, läßt in seinem Buch „Anto-
nin Dvorak in Briefen und Erinnerungen"
Dvoräks Leben von der frühen Kindheit bis
zum Ausgang vor dem Leser erstehen. In
dem Buch spricht aus unmittelbaren Brief-
dokumenten und Zeugenschaften Brahms'
edle und treue Freundschaft, Hans Richters
Begeisterung, Hans Bülows feurige Hin-
gabe, Gustav Mahlers tiefe Verehrung,
Tschaikowskys innige Zuneigung, und wie-
der die Freundschaft, Verehrung und Liebe
des großen Geigers Joseph Joachim und des
großen Dirigenten Anton Seidl. In Briefen
spiegelt sich hier das wechselvolle Verhältnis
zwischen Dvorak und seinem Verleger Fritz
Simrock. Es sprechen in den Zeugnissen
ihrer Briefe und Erinnerungen Leos Janä-
cek, J. B. Foerster, Vitezslav Noväk, Oskar
Nedbal, der große Geiger Ondricek, der
große Cellist Wihan und viele andere.
In Briefen Dvcräks und Berichten von Zeit-
genossen leben die Tage und Jahre von
Dvoräks Triumphen in England und den
Vereinigten Staaten auf. Aus den vielen
Selbstzeugnissen Dvoräks und dem, was
andere von ihm aussagen, ihm selbst beken-
nen, anderen berichten, ergibt sich ein voll-
kommen verläßliches, lebendiges und ein-
druckstarkes Bild des Mannes, der die ver-
körperte Echtheit war in allen Dingen des
Lebens, Schaffens und Wirkens.
Auch ein Bild von einem im Dienst an ho-
hen Geistesgütern über alle Schranken von
Raum und Herkunft geeinten Europa, das
Bild der Eintracht und eines friedlichen
Zusammenwirkens, die von neuem herauf-
zuführen das Ziel aller Gutgesinnten in
unseren Tagen sein muß.
So ist Soureks Buch vielerlei zugleich: das
Denkmal für einen Heros, ein Abglanz
schöner Tage und überdies eine Verheißung
für eine menschenwürdige Zukunft der
Welt.
Vissza