Am Rio de la Plata

Előszó

1. Eine folgenschwere Verwechslung Ein kalter Pampero stridi über dié meerbusenartige Mündung des La Plata herüber und bewarf die Stráfien von Montevideo mit einem Gemisch von Sand, Staub und grófién Regentropfen. Man konnte nicht auf der Strafíe verweilen, und darum safi ich in meinem Zimmer des Hotel Orientál und vertrieb mir die Zeit mit einem Buch, dessen Inhalt sich auf das Land bezog, das idi kennenlernen wollte. Es war in spanischer Sprache geschrieben, und die Stelle, bei der ich mich soeben befand, würde in deutsdier Übersetzung ungefáhr lauten: „Die Bevölkerung von Uruguay und der argentinischen Lánder besteht aus Nachkommen der Spanier, aus einigen nicht sehr zahlreichen Indianerstámmen und aus den Gauchos, die zwar Mischlinge sind, sich aber trotzdem als Weifie betrachten und auf die Rassezugehörigkeit sehr stolz sind. Sie vermáhlen sich meist mit indianischen Frauen und tragen dadurdi das Ihrige dazu bei, die Bevölkerung des Landes wieder mehr und mehr mit dem Blut der Ureinwohner zu durchmischen. Der Gaucho hat in seiner Wesensart die wilde Entschlossenheit und den unabhángigen Sinn dieser Ureinwohner und zeigt dabei den Anstand, den Stolz, die edle Freimütigkeit und das vornehme, gewandte Betragen des spanischen Caballero. Seine Neigungen ziehen ihn zum Nomadenleben und zu abenteuerlidhen Fahrten. Er ist ein Feind jedes Zwanges, ein Veráditer des Besitzes, den er beinahe als eine unnütze Last betrachtet, und ein Freund glánzenden Tandes, den er sich mit grofiem Eifer verschafft, aber auch ohne Bedauern wieder verliert. Er ist ferner ein kühner, todesmutiger Beschützer sei5 Vissza