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«Altrussisch» nennt man alle Denkmale, die zwischen der Wende zum 11. und dem ausgehenden 17. Jahrhundert, der Annahme des Christentums unter dem...
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Die Denkmale der altrussischen Baukunst gehören zu den hervorragenden Schöpfungen der Weltkultur. Kirchen und Klöster, Festungsbauten und Paläste bilden eine Traditionskette, an der die Geschichte und die Wesenszüge des russischen Volkes sinnfällig werden. Sie sind bis heute ein vom sowjetischen Staat sorgfältig gepflegter, charakteristischer Bestandteil im Bild der russischen Städte und Landschaften. Unter der Faszination dieser Bauten, die in den letzten Jahren zum Gegenstand eines wachsenden und weltweiten Interesses geworden sind, schufen die drei Autoren den vorliegenden zweiten Band der Reihe «Altrussische Kunstdenkmäler», den Hubert Faensen bereits während der Vorbereitung des ersten, 1961 erschienenen Bandes, «Ikonen» von Konrad Onasch, konzipiert hatte.
«Altrussisch» nennt man alle Denkmale, die zwischen der Wende zum 11. und dem ausgehenden 17. Jahrhundert, der Annahme des Christentums unter dem Kiewer Großfürsten Wladimir dem Heiligen und den Reformen Zar Peters des Großen, entstanden sind. In dieser Epoche war die gesamte Kunst abhängig von der orthodoxen Kirche. Daher dominierte in der Steinarchitektur der Sakralbau, durch den sich auch eine reiche Ikonen- und Wandmalerei, Mosaik- und ReUefkunst entfalten konnte. Seine Entwicklung steht folgerichtig im Mittelpunkt dieses Buches, wird aber in enger Wechselwirkung mit dem Festungs- und Wohnbau gezeigt. Gegenüber der früher verbreiteten Abwertung der altrussischen Baukunst als einer epigonalen Übernahme des Formenkanons von Byzanz, insbesondere des mittelbyzantinischen Schemas der Kreuzkuppelkirche, weist die vorliegende Darstellung nach, daß sich die Baukunst des russischen Mittelalters als eine Kunst eigener nationaler Prägung in einem Prozeß herausbildete, der sich in der schöpferischen Umgestaltung des byzantinischen Formengutes einerseits und in der Verarbeitung bodenständiger Traditionen der Holzarchitektur andererseits vollzog.
Eigenart, Vielfalt und Schönheit dieser Baukunst werden, vor allem dank der Meisterschaft des Fotografen Klaus G. Beyer, in 420 Aufnahmen, davon 94 farbigen, in höchst eindrucksvoller Weise dokumentiert; über 200 Zeichnungen und Grundrisse vermitteln zusätzliche Anschauung und Information. Die beigege-benc Karte mit den Standorten der aufgenommenen Bauwerke verdeutlicht die geographische Weiträumigkeit der Konzeption des Bandes, der alle wesentlichen zwischen dem Weißen und dem Schwarzen Meer erhaltenen Denkmale in Abbildungen zeigt und jedes in einem konzentrierten Text behandelt. Dabei bestimmen die historischen Epochen und deren Zentren den Ablauf des Bildteils wie des Erläuterungsteils und die Schwerpunkte der Darstellung, die sich in vier Kapitel gliedert: «Kiew und Wladimir-Susdal - die Rus vor dem Tatareneinfall», «Die Stadtrepubliken Nowgorod und Pskow», «Moskau als Zentrum des einheitlichen Zarenreichs» und «Kultur der Übergangszeit: das 17. Jahrhundert». Der letzte Abschnitt ist einer typologischen Betrachtung der Holzkirchen gewidmet. Die knappen, instruktiven Baumonographien stützen sich auf die neuesten sowjetischen Forschungsergebnisse, die vielfach im Zusammenhang mit der Restaurierung zahlreicher Sakral- und Profanbauten gewonnen wurden. Daher war für diesen Teil des Textes die Mitarbeit eines sowjetischen Fachmannes, Wladimir Nikolajewitsch Iwanow (Moskau), von außerordentlichem Wert. Die Struktur des Bandes wird sowohl den wissenschaftlichen Anforderungen gerecht als auch den Ansprüchen, die ein Tourist stellt, wenn er seine Reise vorbereiten oder nachträglich vertiefen will. So ist hier in deutsch-sowjetischer Zusammenarbeit ein Kunstband geschaffen worden, mit dem nach dem international erfolgreichen Band «Ikonen», der heute als Standardwerk gilt, ein Buch von gleicher Qualität und Bedeutung vorliegt.
Union Verlag Berlin
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