Älteste Völker/Frühzeit Europas

Fülszöveg

Weit spannt sich der Himmel über die Tage und Nächte der Urzeit. Riesenhafte, fremdartige Tiere brechen sich durch seltsame, verschlungene Wälder Bahn, ungebändigt wüten die Elemente, und das Klima schwankt von dunstbrütender Tropenhitze zur tödlichen Erstarrung der Eiszeiten.
In diese wogende, urtümliche Sagenweh tritt das schwächste und nach seinen körperlichen Gaben hilfloseste aller Geschöpfe, der Mensch. Ihm fehlen die Kraft des Bären, die Schnelligkeit des Hirsches, die Krallen und Zähne des Tigers und die Vermehrungsfähigkeit der bedrohten Kreatur. Aber hinter seiner niederen und wulstigen Stirn glüht der göttliche Funke des Geistes, in seiner schlummernden Seele leuchtet die Ahnung seiner höheren Berufung.
Etwa sechstausend Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung steigt die Morgenröte frühester Kulturen aus der historischen Nacht herauf. In der Zeit, als aus dem Schweigen der Waldgebirge des Nordens die langen, über riesige Zeiträume sich erstreckenden Wanderwellen der... Tovább

Fülszöveg

Weit spannt sich der Himmel über die Tage und Nächte der Urzeit. Riesenhafte, fremdartige Tiere brechen sich durch seltsame, verschlungene Wälder Bahn, ungebändigt wüten die Elemente, und das Klima schwankt von dunstbrütender Tropenhitze zur tödlichen Erstarrung der Eiszeiten.
In diese wogende, urtümliche Sagenweh tritt das schwächste und nach seinen körperlichen Gaben hilfloseste aller Geschöpfe, der Mensch. Ihm fehlen die Kraft des Bären, die Schnelligkeit des Hirsches, die Krallen und Zähne des Tigers und die Vermehrungsfähigkeit der bedrohten Kreatur. Aber hinter seiner niederen und wulstigen Stirn glüht der göttliche Funke des Geistes, in seiner schlummernden Seele leuchtet die Ahnung seiner höheren Berufung.
Etwa sechstausend Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung steigt die Morgenröte frühester Kulturen aus der historischen Nacht herauf. In der Zeit, als aus dem Schweigen der Waldgebirge des Nordens die langen, über riesige Zeiträume sich erstreckenden Wanderwellen der Neuen Völker nach Süden und Osten vordringen, blühen am Nil, in Mesopotamien und am Rande des Mittei-meeres kraftvolle Staaten mit hohen Kunst- und Kulturleistungen. In den Landschaften von Griechenland, der Inselwelt des Aegäischen Meeres und dem Küstenraum Kleinasiens vermischen sich die indoeuropäischen Einwanderer mit den Ureinwohnern. Hier ist der Raum, in dem sich die kühle und unbeschwerte Altersweisheit vermählt. Das lichtüberflutete Hellas, das Grenzland zwischen Westen und Osten, ist die Geburtsstätte Europas. Vissza