Előszó
VÓRWORT
„A° 1524. Nach Weihnachten in Nürnberg.
Ich, Albrecht Dürer der jünger, hab zusammengetragen aus meines Vatters schriften, von wannen er gewesen sei, wie er herkummen und blieben und...
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VÓRWORT
„A° 1524. Nach Weihnachten in Nürnberg.
Ich, Albrecht Dürer der jünger, hab zusammengetragen aus meines Vatters schriften, von wannen er gewesen sei, wie er herkummen und blieben und geendet seeliglich."
So beginnt einer der grööten deutschen Künstler in den letzten Tagén des Jahres 1523 - in Nürnberg záhlte man das neue Jahr vom 25. Dezember an - die Aufzeichnungen seiner F amilienchro-nik. Das vom Vater Begonnene führte der Sohn weiter, ja er über-nahm gelegentlich des Vaters Worte: Da/l sez ich, wie er dafi in seim buch geschrieben hat. Dürer gab sich Rechenschaft über Her-kunft und Lebensweg und hielt seine Gedanken getreulich für die Nachfahren fest. Aus diesem Nachsinnen entstand eines der wert-vollsten Dokumente der deutschen Kunstgeschichte: das erste uns erhaltene autobiographische Zeugnis.
Der Künstler írat nun mit seiner ganzen Persönlichkeit in das Licht der Geschichte; das Dunkel, das mittelalterliche Anonymitát um seine Person gelegt hatte, wurde durchbrochen. Bedenkt man, wie viele von Dürers Zeitgenossen, von denen wir manchmal noch nicht einmal den Namen kennen, nur durch ihr Werk bekannt sind, dann wird deutlich, welchen Wandel dieses Tun des groBen Nürn-bergers bezeichnet; ein neues Zeitalter ist angebrochen. Schon als Dreifiigjáhriger hatte er sich Bemerkenswertes in seinem Gedenkbuch notiert, in dem andern Buch, von dem in der Fa-milienchronik die Rede ist. Er berichtete vom Tod der Eltern und von besonderen Erlebnissen, auch Reflexionen über sein Leben hat er damals bereits niedergeschrieben. Auf seinen Reisen führte er ein Tagebuch; die umfangreichen Aufzeichnungen von der nie-derlandischen Reise sind uns überliefert. SchlieBlich rundét ein für seine Zeit reicher Briefwechsel das Bild von Leben und Persönlichkeit.
So wie sich Dürer Gedanken über sein Leben machte, so dachte er auch immer wieder über seine Kunst nach und schrieb seine Gedanken nieder. Der Künstler des Mittelalters, der der Bauhütte wie der stádtisch-zünftige Meister, war sozial den Handwerkern annahernd gleichgestellt, ja, er gehörte oft einer ihrer Zünfte an. Auch sein Werk wurde nicht anders als die Arbeit eines Hand-werkers geachtet, es war kaum Gegenstand theoretischer Über-
Vissza