Fülszöveg
Uber das Buch: Albrecht Dürer hat einer ganzen Epoche seinen Namen geliehen. Er teilte nicht das bittere Los vieler Genies, in ihrer Zeit, an ihrem Ort keine Anerkennung zu finden. Von den einfachen Menschen, die etwa seine Holzschnitte des >Marienlebens< kauften und als angemessene Wiedergaben des Heilsgeschehens akzeptierten, weil aus ihnen Genauigkeit und Wirklichkeit spricht, bis zu den Kennern mit höherem Bildungsgrad, die seine Sinnbilder menschlidier Existenz, etwa die »Melancholie«, als Anstoß zu eigener Meditation nahmen und sich zugleich am graphischen Reichtum, an der silbrigen Brillanz, am stofflichen und 'farbigen' Reichtum des Kupferstichs ergötzten, von den reichen Kaufleuten, die ihr Bildnis von ihm malen ließen oder bei ihm große Altarbilder in Auftrag gaben, bis zu den Fürsten der Kirche und des Reiches reicht seine Gemeinde. Im Gegensatz zu Raffael, dessen universaler Kunst viele Menschen unseres Jahrhunderts mit Skepsis begegnen, und anders als El Greco, auf...
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Fülszöveg
Uber das Buch: Albrecht Dürer hat einer ganzen Epoche seinen Namen geliehen. Er teilte nicht das bittere Los vieler Genies, in ihrer Zeit, an ihrem Ort keine Anerkennung zu finden. Von den einfachen Menschen, die etwa seine Holzschnitte des >Marienlebens< kauften und als angemessene Wiedergaben des Heilsgeschehens akzeptierten, weil aus ihnen Genauigkeit und Wirklichkeit spricht, bis zu den Kennern mit höherem Bildungsgrad, die seine Sinnbilder menschlidier Existenz, etwa die »Melancholie«, als Anstoß zu eigener Meditation nahmen und sich zugleich am graphischen Reichtum, an der silbrigen Brillanz, am stofflichen und 'farbigen' Reichtum des Kupferstichs ergötzten, von den reichen Kaufleuten, die ihr Bildnis von ihm malen ließen oder bei ihm große Altarbilder in Auftrag gaben, bis zu den Fürsten der Kirche und des Reiches reicht seine Gemeinde. Im Gegensatz zu Raffael, dessen universaler Kunst viele Menschen unseres Jahrhunderts mit Skepsis begegnen, und anders als El Greco, auf den nach langer dunkler Zeit das Licht neuer Aktualität fiel, blieb Dürer bis heute, was er war: der erfindungsreichste und technisch vollkommenste deutsche Künstler seiner Zeit, neben Leonardo da Vinci der bedeutendste und originellste Künstlertheoretiker der Geschichte.
Entsprechend zahl- und umfangreich ist die wissenschaftliche und populäre Literatur. Die Fülle der fast unüberschaubar gewordenen Untersuchungen von Einzelfragen hat H. Th. Musper zu einer gediegenen Einführung in Dürers Werk verdichtet. Der sachliche und informative Text wird aufgelockert
durch zahlreiche Schwarzweißabbildungen, die an den richtigen Stellen eingeschaltet sind, so daß lästiges Hin- und Herblättern entfällt. Der Maler Dürer wird durch 24 Farbtafeln vergegenwärtigt und erhält durch eine Reihe glücklicher Neuentdeckungen mehr Gestalt und Farbe. Er steht keineswegs hinter dem eminenten Zeichner und Graphiker zurück.
Dieser Band, im Dürer-Jahr als Handbuch für Schüler geschrieben, ist mehr als ein 'Junior-Dürer'. Seine zuverlässige Information sichert ihm dankbare Leser und auf Jahre Bestand.
Uber den Autor: H. Th. Musper war bis 1962 Direktor der Staatsgalerie Stuttgart. Er gilt als einer der besten Kenner europäischer Malerei nördlich der Alpen und hat sich besonders auch als Dürerforscher einen Namen gemacht. Im Verlag DuMont Schauberg erschienen seine Werke >Gotische Malerei nördlich der Al-pen< (1961), die große Monographie »Albrecht Dürer< (DuMonts Bibliothek großer Maler 1965) »Altniederländische Malerei von van Eyck bis Bosch< (DuMonts Bibliothek großer Maler 1969). Zu diesemBand schrieb der Literaturanzeiger, Freiburg: »Die Einleitung überzeugt durch eine souveräne Beherrschung der umfangreichen und nicht unproblematischen Materie, durch Klarheit der Gliederung und sicheres künstlerisches Qualitätsurteil. Die beschreibenden Texte zu den Tafeln sind von äußerster Akribie in Fragen der Stilbestimmung, der Provenienzen, der Beurteilung abweichender Meinungen, so daß dem Leser hier manches Neue geboten wird.«
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