Abigail

Fülszöveg

Die Wandlung, die im Herbst 1943 im Leben Ginas, der geliebten und verwöhnten Tochter General Vitays, eintritt, ist unfaBbar: Sie muB Heim, Schule und Freundinnen verlassen, und zwar plötzlich und heimlich, ohne Abschied. Am schwersten falit ihr die Trennung vom Vater, der bis dahin die fírühzeitig ohne Mutter gebliebene Tochter nie alléin lieB. Wie von einem Wirbelwind, wird sie aus allém, was ihr bisher das Leben bedeutete, herausgerissen und weit weg von Budapest, hinter die dü-steren Mauern eines Mádcheninter-nats, geflogen.
Das nach jahrhundertealten Tra-ditionen von der reformierten Kirche geleitete strenge, aber verláBliche Internat scheint die AuBenwelt mit ihren Mauern völlig abzuschirmen.
Gina schreckt vor den Verboten des Internats und vor dem für sie ungewöhnlichen Kreis der Mádchen zurück und versucht zu fliehen. Dar-aufhin erst enthüllt ihr der Vater die wirkliche Lage.
Es ist Krieg, und der General sieht klar, daB die Deutschen den Krieg verloren habén. So... Tovább

Fülszöveg

Die Wandlung, die im Herbst 1943 im Leben Ginas, der geliebten und verwöhnten Tochter General Vitays, eintritt, ist unfaBbar: Sie muB Heim, Schule und Freundinnen verlassen, und zwar plötzlich und heimlich, ohne Abschied. Am schwersten falit ihr die Trennung vom Vater, der bis dahin die fírühzeitig ohne Mutter gebliebene Tochter nie alléin lieB. Wie von einem Wirbelwind, wird sie aus allém, was ihr bisher das Leben bedeutete, herausgerissen und weit weg von Budapest, hinter die dü-steren Mauern eines Mádcheninter-nats, geflogen.
Das nach jahrhundertealten Tra-ditionen von der reformierten Kirche geleitete strenge, aber verláBliche Internat scheint die AuBenwelt mit ihren Mauern völlig abzuschirmen.
Gina schreckt vor den Verboten des Internats und vor dem für sie ungewöhnlichen Kreis der Mádchen zurück und versucht zu fliehen. Dar-aufhin erst enthüllt ihr der Vater die wirkliche Lage.
Es ist Krieg, und der General sieht klar, daB die Deutschen den Krieg verloren habén. So schlieBt er sich denen an, die versuchen die Heimat - noch vor dem vorausseh-baren Zusammenbruch - aus dem Krieg heil herauszuführen. Dies ist ein lebenswichtiges und lebensge-fáhrliches Unternehmen. Deshalb ist es notwendig, daB Gina in dem abge-legenen Internat in Sicherheit bleibt.
Wie soll sich das fünfzehnjáhrige Mádchen in das straffe Kollektiv der anderen einfügen, wie soll sie ihre Freuden teilen, sich an ihren unschul-digen Scherzen beteiligen ? Dieses scheinbar unfreundliche Internat ist in der Wirklichkeit viel farbiger, als ein AuBenstehender denken würde.
Alle zum Lehrkörper gehörende
Lehrer, Lehrednnen und Diakonis-sinnen habén verschiedene Charak-tere, und dies zu erkennen, sich Zwischen ihnen zurechtzufinden, ist eine sich táglich wiederholende Auf-regung und ein Reiz für Geist und Taktgefühl.
Das gleiche gilt für die Zöglinge, die alle verschieden sind, verschieden gestellte Familien hinter sich wissen, welche mehr oder minder unter dem Krieg zu leiden und mit Problemen fertig zu werden habén. Aber wie? Soll Gina die naive Schülerlegende über die im Garten stehende Statue glauben? Soll sie Abigail, dem stei-nernen Mádchen mit dem Krug trauen, das den in Not Geratenen immer hilft ? Soll sie auch ihren Brief in Abigails Krug stecken? Und wer ist wohl der wunderbare aufopfe-rungsvolle und mutige Mensch, der alle ihre Schritte wie ein Schutzengel bewacht ?
Jeder Tag bringt Aufregungen und Überraschungen. Jeder Spaziergang, jeder Kirchgang enthüllt ein Stück von der AuBenwelt, zumal diese durch die zwielichtige Person des Leutnants Feri Kuncz, des früheren Hofmachers, die Hand nach Gina ausstreckt.
Die Auflösung all dieser Fragen in dem nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene fesselnden Román von Magda Szabó bietet mehr als eine ausgezeichnete Lektüre: Stoff zum Nachdenken. Vissza