Fülszöveg
Diese Darstellung der Geschichte des abendländischen Denkens konnte erst in unseren Jahrzehnten gegeben werden, weil sie ohne die Fragwürdigkeit unseres Daseins wohl kaum hätte geschrieben werden können. Der geistig ringende Mensch unserer Tage, der sich historisch nach den Antworten vergangener Zeiten auf die Problematik des Weltdaseins orientiert, hat mit dieser Darstellung das lang erwartete, dieser Zeit gemäße Quellenwerk erhalten, das seinen eigenen Platz neben den Klassikern der Philosophiegeschichte einnimmt und behaupten wird.
Der II. Band entfaltet die Philosophie der Kirchenväter in zwei Abschnitten nach allgemeiner Charakteristik und weltanschaulichen Grundproblemen der Patristik. Immer wieder anknüpfend an die Ideen der griechischen Philosophie, der gegenüber das wissenschaftliche Denken der Christen seine Eigenart gewinnen mußte, werden Problemlage imd Problementwicklung bei den Vätern gezeichnet. Mit dieser Problemgeschichte der patristischen Philosophie hat sich...
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Fülszöveg
Diese Darstellung der Geschichte des abendländischen Denkens konnte erst in unseren Jahrzehnten gegeben werden, weil sie ohne die Fragwürdigkeit unseres Daseins wohl kaum hätte geschrieben werden können. Der geistig ringende Mensch unserer Tage, der sich historisch nach den Antworten vergangener Zeiten auf die Problematik des Weltdaseins orientiert, hat mit dieser Darstellung das lang erwartete, dieser Zeit gemäße Quellenwerk erhalten, das seinen eigenen Platz neben den Klassikern der Philosophiegeschichte einnimmt und behaupten wird.
Der II. Band entfaltet die Philosophie der Kirchenväter in zwei Abschnitten nach allgemeiner Charakteristik und weltanschaulichen Grundproblemen der Patristik. Immer wieder anknüpfend an die Ideen der griechischen Philosophie, der gegenüber das wissenschaftliche Denken der Christen seine Eigenart gewinnen mußte, werden Problemlage imd Problementwicklung bei den Vätern gezeichnet. Mit dieser Problemgeschichte der patristischen Philosophie hat sich Meyer ein besonderes Verdienst erworben. In ähnlicher Form wie die Patristik ist im III. Band die Scholastik behandelt. Auch die Problemgeschichte der Frühscholastik macht eine FüUe von Gedankengut übersichtlich zugänglich. Die Hochscholastik ist in ihren großen Systemen gezeichnet. Daneben steht in ausführhcher Wiedergabe die Gestalt, die die Weltanschauung des hohen Mittelalters im dichterischen Werk
Dantes gefunden hat. Der letzte Abschnitt über die geistige Wandlung in der Spätscholastik gibt eine Zusammenfassung des Ock-hamismus und ein Kapitel über die deutsche Mystik. Hier verbindet sich historische Betrachtung mit systematischem Denken. Im Gesamtbild treten die Universa-htät des philosophischen Fragens, die Größe von Welt- und Menschendeutung, der bleibende Gehalt der Problematik eindrucksvoll hervor.
Nicht nur der reine Prozeß des Denkens wird dargestellt, sondern ebenso jener wichtige ,,modus recipientis", der jegliche Erkenntnis doch mitbestimmt, die perso-nalen, historischen und soziologi-schenBesonderheitenjedesSystems. Dazu kommen die Philosophen sehr weitgehend mit ihren eigenen Formulierungen zu Worte, und immer wieder greift der Verfasser zurück auf die Vergangenheit, hält er Ausschau nach der zukünftigen Entwicklung, um das „Hier und Jetzt" eines Philosophen in den großen Zusammenhang einzuordnen. Natürlich hat auch Hans Meyer seinen eigenen Standort und sein eigenes System, aber zunächst und vor allem läßt er seinen geschichtlichen Gegenstand sprechen.
I. Die Weltanschaung des Altertums; H/III. Vom Urchristen-txim bis zu Augustinus / Die Weltanschauung des Mittelalters; IV. Von der Renaissance bis zum deutschen Idealismus; V. Die Weltanschauung der Gegenwart. Zu jedem Band findet sich ein Personen- und Sachregister.
Vissza