Österreich

Fülszöveg

Österreich
Einleitung und Bilderläuterungen Karl Ziak
Wer kennt es nicht, dieses liebenswürdige, heitere, schöne Land? Wer hat nicht Sehnsucht, es wieder und wieder — oder zum ersten Male — zu besuchen? Dem Kenner wie dem Sehnsüchtigen werden die 240 Bilder dieses Bandes Genuß bereiten. Die Geschichte ist mächtig in Österreich; ohne Zahl sind die Spuren seiner großen Vergangenheit, als es, Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und später Herzstück der Donaumonarchie, den romanischen Süden Europas, Italien, Spanien und sogar die Neue Welt Amerikas mit Deutschland und den slawischen Völkern des Ostens verband. Diese Vermittlerrolle, die Österreich j ahrhundertelang gespielt hat, prägte seine geistige Physiognomie und verlieh ihm die Gabe der Ironie, die — mit Hofmannsthal zu reden — »Lässigkeit, Sinn für Ausgleich und Schauspielerei< einschließt. Im österreichischen Barock, dem wir das Wunder Salzburg verdanken, klingt Italienisches an; die mittelalterlichen... Tovább

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Österreich
Einleitung und Bilderläuterungen Karl Ziak
Wer kennt es nicht, dieses liebenswürdige, heitere, schöne Land? Wer hat nicht Sehnsucht, es wieder und wieder — oder zum ersten Male — zu besuchen? Dem Kenner wie dem Sehnsüchtigen werden die 240 Bilder dieses Bandes Genuß bereiten. Die Geschichte ist mächtig in Österreich; ohne Zahl sind die Spuren seiner großen Vergangenheit, als es, Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und später Herzstück der Donaumonarchie, den romanischen Süden Europas, Italien, Spanien und sogar die Neue Welt Amerikas mit Deutschland und den slawischen Völkern des Ostens verband. Diese Vermittlerrolle, die Österreich j ahrhundertelang gespielt hat, prägte seine geistige Physiognomie und verlieh ihm die Gabe der Ironie, die — mit Hofmannsthal zu reden — »Lässigkeit, Sinn für Ausgleich und Schauspielerei< einschließt. Im österreichischen Barock, dem wir das Wunder Salzburg verdanken, klingt Italienisches an; die mittelalterlichen Kirchen des Landes gehören zu den bedeutendsten Schöpfungen der deutschen Gotik, und der künstlerische und soziale Kosmopolitismus Wiens vereinigte Entgegengesetztes zu einer Synthese des Zusammenlebens und Miteinanderauskommens. Auch nach dem Zerfall der Donaumonarchie ist Österreich geblieben, was es immer war: ein Bindeglied zwischen Ost und West nicht nur im geographischen, sondern auch im geistig-kulturellen Sinne.
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